Nethery geht seinen Weg
Der Kanadier bringt die DEG auf den Erfolgskurs zurück. Und meistert dabei auch ein schweres privates Schicksal.
<strong>Düsseldorf. Lance Nethery ist in diesen Tage entspannter als noch vor einigen Monaten. Bei dem 50-jährigen Kanadier kommt manchmal sogar ein leichtes Lächeln durch, er macht zwischendurch kleine Scherze und wirkt ausgeglichener. Als Trainer hat Nethery sportlich allen Grund dazu, denn mit der Düsseldorfer EG steht er in der Deutschen Eishockey Liga vor dem Finaleinzug. Donnerstag im fünften Play-off-Halbfinale soll bei den Eisbären Berlin der entscheidende dritte Sieg eingefahren werden, um ihn zu realisieren. Nach den bisherigen vier Spielen in der Serie hat die DEG gute Chancen. Auch privat kann der erfolgreichste DEL-Trainer und Manager wieder lächeln, nachdem er lange um das Leben eines lieben Menschen bangen musste, die Hoffnung aber nie aufgab. Seine Ehefrau befindet sich nach einem zum Jahresbeginn erlittenen Schlaganfall auf dem Weg der Besserung. Lange stand es schlimm um Liz Nethery. Zwei Jahre zuvor war bei ihr Krebs diagnostiziert worden. Er trug das familiäre Schicksal selbst nach Außen. "Ich kann nicht sagen, woher ich Kraft geschöpft habe. Ich habe funktioniert. Ich habe mich daran geklammert, dass wieder gute Zeiten kommen müssen", sagt er.
Auch als die Metro Stars sportlich am Boden lagen, gab Nethery nicht auf
Lance Nethery gab sich im Umgang mit den Medien profihaft. In Kanada würde man es "smart" nennen. Auch als er mit den Metro Stars sportlich am Boden lag und ihm die Kritik schwer ins Gesicht schlug, blieb er auf seiner sachlichen Linie und versuchte, die Situation selbst in den Griff zu bekommen.
Nach nicht einmal 100 Tagen Amtszeit hatte sich die DEG im Herbst 2007 wegen Erfolglosigkeit von Trainer Slavomir Lener getrennt. Auf Veranlassung von Nethery. Es stand danach nicht etwa ein neuer Mann an der Bande, wie bei anderen Vereinen üblich, sondern Nethery übernahm selbst die sportliche Verantwortung. Schließlich habe er diese Mannschaft auch zusammengestellt, sagte er.