Ein Duell auf Augenhöhe
Die DEG schneidet beim Team-Check gut ab. Die Spezial-Teams geben den Ausschlag.
<strong>Düsseldorf. Mit der Referenz von 13 Siegen aus den vergangenen 16Spielen treten die DEG Metro Stars heute im ersten Play-off-Halbfinale bei den Eisbären Berlin an. Der achtmalige Titelträger hat zwar eine verkorkste Vorrunde in der Deutschen Eishockey Liga hinter sich und wurde nur Neunter, aber der Klub schoss im Viertelfinale den Vorrunden-Primus Nürnberg aus dem Wettbewerb. Jetzt geht es in der Runde der besten vier Teams gegen den Vorrundenzweiten aus Berlin. Eine hoffnungslose Aufgabe? Eher nicht, denn das Selbstvertrauen der Mannschaft um Kapitän Daniel Kreutzer ist immens. "Jetzt ist alles möglich", sagt der 29-Jährige vor der Serie, die im "Modus best of five" ausgespielt wird. Die Westdeutsche Zeitung hat vor dem ersten Bully beide Mannschaften unter die Lupe genommen.
Die Torhüter: Jamie Storr (DEG) und Rob Zepp (Eisbären) gehören in der DEL zu den Besten ihres Fachs. In der Play-off-Statistik liegt der 32-jährige Storr aber noch vor seinem sechs Jahre jüngeren Rivalen. Storr weist nach acht Spielen einen Gegentordurchschnitt pro Partie von 2,00 auf, Zepp bringt es auf 2,39. Der DEG-Torhüter hat sich zu einem Rückhalt entwickelt, auch wenn ihm zwischendurch mal ein Fehler passiert. Bei Zepp ist es ähnlich, er verfügt genauso wie Storr über glänzende Reflexe, hat aber auch mal kleine Unsicherheiten.
Wertung: Die Erfahrung spricht für den NHL und DEL-erfahrenen DEG-"Leitwolf" Storr, sonst ist Zepp aber ähnlich stark und erfolgshungrig.
Die Abwehr: Erfahrung und Jugend halten sich bei beiden Teams die Waage. Bei den Metro Stars stehen Andy Hedlund, Marian Bazany, Darren van Impe und Peter Ratchuk für Erfahrung, bei den Eisbären sind es Deron Quint, Andy Roach und Brandon Smith. Dahinter räumen die jungen Wilden auf. Robert Dietrich und der kantige Korbinian Holzer sind bei der DEG Stammspieler, ebenso wie Frank Hördler, Jens Baxmann oder Tobias Draxinger bei den Berlinern.
Wertung: Unentschieden. Beide Abwehrreihen haben ähnliche Stärken und Schwächen. Als Blueliner sind Hedlund und Ratchuk immer für ein Tor gut, ebenso wie Quint und Roach bei den Eisbären. Probleme bekommen die Defensivabteilungen allenfalls bei Unterzahlspielen, ansonsten stehen die Reihen mit ihren schnellen Akteuren sicher.
Der Angriff: Die DEG-Profis haben sich in Qualifikation und Viertelfinale gewaltig gesteigert. Besonders die pfeilschnellen Brandon Reid und Patrick Reimer, auch der KVK-Sturm mit Kreutzer, Vikingstad und Kathan kommt immer besser in Schwung. Die Eisbären-Offensive ist in allen Teilen brandgefährlich, auch ohne Top-Mann Steve Walker.
Wertung: Leichte Vorteile für die Eisbären, weil die Nachwuchsleute Busch, Rankel und Braun besser ins Schwarze treffen. Bei der DEG gibt es in der vierten Reihe aber noch Steigerungspotenzial.
Fazit: Wenn beide Teams inklusive der Torhüter ihr hohes Niveau halten können, wird es auf die Spezial-Teams in Unter- und Überzahl sowie die Disziplin ankommen. Die Serie wird über fünf Spiele gehen, weil sich die DEG als Vorrunden-Neunter in den Play-offs gewaltig gesteigert hat. Die Eisbären Berlin werden in einem fünften Spiel von ihrem Heimvorteil im "Wellblechpalast profitieren.