Düsseldorfer EG Die DEG siegt einfach weiter
Der 2:1-Erfolg über Schwenningen ist der neunte Sieg im zehnten Spiel.
Düsseldorf. Tim Conboy wusste genau, bei wem er sich zu bedanken hatte. Die Sirene nach dem zweiten Drittel war noch nicht ganz verklungen, da lief der Abwehrchef ohne Umwege zu Torwart Bobby Goepfert und klopfte ihm mit seinem Schläger anerkennend vor die Beinschienen. Knapp zwei Minuten zuvor hatte der 32 Jahre alte US-Amerikaner einen Alleingang von Daniel Schmölz entschärft und damit für die entscheidende Szene an diesem zweiten Weihnachtstag gesorgt. Goepfert hatte die DEG nicht nur vor einem Rückstand bewahrt, sondern gleichzeitig auch das 2:1 von Chris Minard eingeleitet, das gleich im Gegenzug fiel.
Weil danach nichts mehr passierte, feierte die Düsseldorfer EG gegen die Schwenninger Wild Wings gleich den nächsten Sieg. Den neunten aus den jüngsten zehn Spielen. Und den 19. Sieg insgesamt, der die DEG auch nach 30 Spieltagen auf Rang zwei der Deutschen Eishockey Liga stehen lässt.
Wie engagiert die DEG derzeit ist, war vor allem im ersten Drittel zu sehen, als die Düsseldorfer nach Belieben dominierten und am Ende 19 Torschüsse auf dem Statistikzettel stehen hatten. "Wir haben es leider nur verpasst, ein Tor zu schießen", sagte Trainer Christof Kreutzer und hatte das Dilemma der DEG perfekt zusammengefasst. Denn egal, wer es versuchte, immer wieder scheiterten die Rot-Gelben am ganz starken Joseph MacDonald im Gästetor, der seinen Vorderleuten immer mehr Selbstvertrauen gab.
Zwar hielt Rob Collins zu Beginn des zweiten Drittels seinen Schläger in einen Kreutzer-Schuss und fälschte die Scheibe zum erlösenden 1:0 ab. Doch anstatt danach noch befreiter aufzuspielen, fielen die Düsseldorfer plötzlich in ein Loch und liefen fast den gesamten Abschnitt hinterher. "Wir haben es ab dem zweiten Drittel besser gemacht und hatten selbst Chancen", sagte SERC-Trainer Helmut de Raaf, der als Brehmstraßen-Legende der 90er immer noch Platz in seinem Herzen für die DEG hat und seiner ehemaligen Mannschaft nachher fair gratulierte. "Es war sehr eng, zum Schluss war das Glück aber mit den Tüchtigen", sagte de Raaf und meinte damit wohl vor allem Bobby Goepfert.
Der stand für Mathias Niederberger im DEG-Tor und knüpfte nahtlos an seine starke Leistung aus Krefeld vom vergangenen Wochenende an. Mehrmals rettete der Goalie die Führung, zwischendurch das Unentschieden und am Ende, als die Gäste im Schlussabschnitt auf den Ausgleich drängten, wieder die Führung. "Wenn die Mannschaft gewinnt, willst du ein Teil davon sein. Als ich jetzt zwei Mal in kurzer Zeit die Chance bekommen hatte, war ich aufgeregt, meinen Job zu machen und dem Team zu helfen", sagte Goepfert, der am Ende 24 von 25 Schwenninger Schüssen gehalten hatte und damit nach SERC-Torwart MacDonald (43 Paraden) zum zweitbesten Spieler des Spiels ernannt wurde.
So endete der Nachmittag mit vielen glücklichen Gesichtern. Die Gäste hatten gegen eine Spitzenmannschaft lange Zeit auf Augenhöhe gespielt und wurden dabei von mehr als 1000 Fans gefeiert. Und die DEG, deren Fans vor dem ersten Bully eine imposante Choreo zum 80. Geburtstag gezeigt hatten, feierte den nächsten Sieg sowie eine besondere Erkenntnis des Trainers, die im Laufe der Saison noch wichtig werden könnte: "Wir haben so viel Wind im Rücken und so viel Selbstvertrauen, dass wir so ein Spiel mit 2:1 nach Hause fahren."