Don Jackson hat sich den Erfolg verdient
Das Tischtuch mit Nethery ist zerschnitten.
Düsseldorf. Da stand er am Sonntag in den Katakomben der KölnArena, um den Hals die goldene Medaille für den Gewinn der deutschen Eishockey-Meisterschaft: Don Jackson, der Trainer der Eisbären Berlin, wollte wie immer im Hintergrund bleiben. Dass er der Macher des Doubles aus Pokalsieg und Meisterschaft ist, schien ihm sichtlich unangenehm.
Im Jahre 2005 hatte ihn der damalige Berliner Trainer Pierre Pagé als Assistenztrainer in die Hauptstadt geholt. Wenig später konnten sich die beiden über die erste gesamtdeutsche Meisterschaft des Ost-Berliner Vereins freuen. Die gute Arbeit von Jackson blieb auch Lance Nethery, dem Manager der DüsseldorferEG, nicht verborgen, der den immer freundlich auftretenden Mann aus Minneapolis als Cheftrainer an den Rhein lotste, wo dieser der DEG 2006 mit dem Pokalgewinn den ersten Titel nach zehn Jahren bescherte und sie zusätzlich auch ins Finale um die deutsche Meisterschaft führte, wo sich ausgerechnet die Eisbären als stärker erwiesen. Ein Jahr später reichte es zur Halbfinalteilnahme.
Kaum jemand bezweifelte indes, dass es ein drittes Jahr mit Don Jackson an der Bande der Düsseldorfer geben würde, doch der 51-Jährige hörte sich vor einem Vertragsgespräch mit Lance Nethery das Angebot der Berliner an. Legitim, allerdings geriet die Geschichte damit zur Hängepartie, und der Düsseldorfer Manager entschied sich aus Gründen der Planungssicherheit zur Verpflichtung von Slavomir Lener. Eine Fehlentscheidung, wie sich nun herausgestellt hat.
"Ich gönne meinem Freund und Nachbarn Doug Mason (Trainer Kölner Haie/Red.) den Titel", hatte Nethery nach dem Ausscheiden gesagt und so klar gemacht, dass das Tischtuch zwischen ihm und Jackson zerschnitten ist.
Nethery, der zugibt, ein schlechter Verlierer zu sein, war sich im vergangenen Sommer schlicht zu sicher, dass Jackson seinem niedrig dotierten Vertragsangebot zustimmen würde. "Lance weiß, wie das Geschäft läuft. Aber die Zeit in Düsseldorf wird mir in absolut positiver Erinnerung bleiben", sagt Don Jackson, ganz Gentleman, und kartet nicht nach. Ein gutmütiger Mensch, dem man den Erfolg einfach gönnt.