Jamie Storr und die kurze Zeit der Frust-Bewältigung

Der DEG-Torhüter kassiert in Berlin sechs Treffer und sechs Strafminuten. Am Donnerstag geht es für die Metro Stars in Köln weiter.

Düsseldorf. Jamie Storr hatte den Puls nach dem Spiel noch nicht herunterfahren können. Der Goalie der DEG Metro Stars hatte in der Berliner Eis-Arena gewiss nicht sein bestes Spiel gemacht. Sechs Gegentreffer musste er hinnehmen, insgesamt sechs Strafminuten gegen sich registrieren - und hämische Gesänge der Berliner Fans hinnehmen, die sich spätestens nach dem Konflikt mit Nationalstürmer Stefan Ustorf auf den Düsseldorfer Leistungsträger eingeschossen hatten.

"Für diese Leute habe ich keinen Respekt, weil sie mich so ganz ohne Respekt behandelt haben", schimpfte er. "Sie haben mir den Finger gezeigt und mich beschimpft. Ich bin ganz froh, dass ich kein Deutsch verstehe." Und einmal in Fahrt, sah er sich auch im Duell mit Ustorf schuldlos, das Anlass für eine Reihe von Strafzeiten auf beiden Seiten war.

"Ich wette um eine Millionen Euro - und die habe ich - dass ich ihn nicht geschlagen habe." Die Bilder auf dem Videowürfel in der Halle am Ostbahnhof bewiesen freilich Gegenteiliges. Es schwang auch ein wenig Frust bei Storr mit. Über die dritte Niederlage aus den jüngsten vier Spielen.

Wir verlieren zusammen, und wir gewinnen zusammen", sagte DEG-Trainer Harold Kreis dazu - Kritik an seinem Leistungsträger Storr sollte es dann doch nicht sein. Es gibt andere Baustellen für Kreis. Etwa das "naive Spiel", das er seinem Team andichtete.

"Wir haben besser gespielt, als in Frankfurt. Das Gute müssen wir mit ins nächste Spiel nehmen. Berlin ist das vielleicht beste Team der Liga, und es ist nicht leicht, hier zu gewinnen", sagte er. In der Tat drehten die Eisbären vor allem im letzten Drittel auf, als hätten sie alle Schwächen wie Ballast von sich geworfen. Zuletzt hatten die Eisbären in zwei Heimspielen nur einen einzigen Treffer zustande gebracht, an diesem Abend aber taugte Düsseldorf als Aufbaugegner.

Schon am Donnerstag zieht die DEG-Karawane weiter, das Derby in Köln steht an, es ist das dritte Auswärtsspiel dieser Woche in Folge. "Köln ist nicht nach seinem Tabellenstand zu beurteilen. Sie hatten einen schlechten Start, aber das heißt gar nichts mehr", sagte DEG-Coach Harold Kreis.

“ Der Live-Ticker der Westdeutschen Zeitung zum Spiel der DEG bei den Haien (Erstes Bully 19.30 Uhr) ist Donnerstag ab 19 Uhr geschaltet.