Schiedsrichter rüttelt DEG wach
Mit großem Kampfgeist und einem erneut starken Torwart Jochen Reimer besiegt die DEG Wolfsburg mit 2:1.
Düsseldorf. Als die Schlusssirene im Rather Dome ertönte, stapfte Jochen Reimer einmal kräftig auf. "Jawoll!", wollte der Torhüter der Düsseldorfer EG bestimmt sagen, nachdem sein Team am Ende einer denkwürdigen Begegnung die Grizzly Adams Wolfsburg mit 2:1 (0:1;2:0;0:0) niedergerungen hatte.
Und so haben die DEG Metro Stars 2009 immer noch eine weiße Weste. Nach dem hauchdünnen 1:0 am Freitag in Straubing sorgt die starke Abwehrbilanz mit einem Gegentor nach regulärer Spielzeit in den vergangenen vier Spielen für die Erfolge. Und daran ist Torwart Reimer nicht ganz unbeteiligt.
Es bedurfte allerdings schon einiger umstrittener Schiedsrichter-Entscheidungen, um die DEG am Sonntag so richtig wach zu rütteln. Rob Collins hatte nach zehn Minuten das Tor getroffen, doch der schwach leitende und lange zu inkonsequente Hauptschiedsrichter Christian Oswald erklärte dem aufgebrachten DEG-Manager Lance Nethery in der ersten Drittelpause, dass er vor der fraglichen Szene bereits abgepfiffen hatte.
Zunächst schadete der Frust über das nicht gegebene Tor der Konzentration der Metro Stars. Bei einer Strafzeit von Ryan Ramsay gelang Kai Hospelt die 1:0-Führung der Gäste. Auch der zuvor als Spieler des Monats geehrte und derzeit prächtig aufgelegte Jochen Reimer im Tor der Metro Stars hatte gegen den schön herausgespielten Treffer keine Abwehrmöglichkeit.
Im zweiten Drittel setzten die Düsseldorfer ihre Energie dann zunächst in verstärkte Bemühungen um den Ausgleich um. Und die aufgebrachten Fans freuten sich unbändig über den Überzahl-Treffer von Peter Ratchuk zum 1:1 in der 29. Minute. Eine Beruhigung des bereits vierten Spiels zwischen der DEG und den Wolfsburgern brachte das aber nicht.
Wenig später kassierte Ryan Ramsay nach einem Stockstich fünf Minuten sowie eine Spieldauerstrafe. 22 Sekunden nach dieser Szene gelang Daniel Kreutzer aber schon das 2:1, und die DEG überstand auch die dreiminütige Überzahl der Grizzlys. Denn der Kampfgeist der heimischen Löwen war längst geweckt.
Trainer Harold Kreis versuchte in der zweiten Drittelpause die heftigen Emotionen ein wenig zu dämpfen und forderte mehr Ruhe und Disziplin. Seine Spieler hielten sich an die Marschrichtung und gingen zwar körperbetont, aber sehr kontrolliert zu Werke. Reimer parierte zweimal glänzend gegen Sebastian Furchner und Jan-Axel Alavaara.
Und dann wurde es nur noch spannend, als der Gegner kurz vor Schluss den Torwart vom Eis nahm. "Wir sind es gewohnt, knappe Ergebnisse zu spielen", sagte DEG-Trainer Kreis. "Das haben wir natürlich unseren Torhütern zu verdanken und den Vorderleuten, die sich in jeden Schuss werfen. Auch alle anderen arbeiten in der Defensive sehr gut."
Toni Krinner beschränkte sich mit seinem Lob für den Gegner nur auf den Torwart. "Reimer hat einen unglaublichen Lauf", sagte Wolfsburgs Trainer. "Er hat Schüsse abgewehrt, die man nicht an jedem Tag parieren kann."