Trainer Christof Kreutzer: „Zum Glück nicht alles gewonnen“

Trainer Christof Kreutzer ist mit der Vorbereitung zufrieden. Zu hohe Erwartungen will er dämpfen.

Foto: Hajo Lange

Düsseldorf. In der vergangenen Woche wurde es plötzlich knifflig für Christof Kreutzer und Tobias Abstreiter. Wochenlang konnte das neue Trainerduo der Düsseldorfer EG in der Vorbereitung auf die am Freitag beginnende Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) auf dieselben Verteidiger-Pärchen zurückgreifen. Doch dann brach sich Kurt Davis den Daumen, bevor sich Stephan Daschner eine Verletzung am Schambein zuzog.

Improvisation war gefragt. Die schließlich in eine Änderung der ursprünglichen Personalplanung mündete. Anstatt einen der beiden stürmenden Probespieler zu verpflichten, schickte die DEG beide nach Hause und entschied sich, die letzte noch freie Ausländerlizenz an Drew Schiestel aus der NHL-Farmteam-Liga AHL zu vergeben.

Nach den ersten beiden Testspielen scheint dies eine gute Entscheidung gewesen zu sein. „Wir hatten Glück, dass er noch auf dem Markt war, weil er noch auf Angebote in Nordamerika gewartet hatte“, sagt Trainer Kreutzer, der trotz der Verletzungen nun mit drei vollen Verteidiger-Reihen in die Saison starten kann.

Dass die Ausfälle aber trotzdem das Konzept der beiden Trainer durcheinanderbrachten, ist kein Geheimnis: „Es ist immer schwierig, so kurz vor Saisonstart noch Umstellungen vornehmen zu müssen. Ich erwarte aber keine größeren Probleme“, sagte Co-Trainer Abstreiter.

Daher zeigte sich das Duo bei der Pressekonferenz am Mittwoch zum Saisonstart auch zuversichtlich, dass die DEG nach zwei ganz schwachen Jahren nun wieder Licht am Horizont sieht. Und das, obwohl die Düsseldorfer nur vier ihrer neun Testspiele gewannen — bei keinesfalls überragenden Gegnern. Zudem gelangen die vier Siege ausschließlich gegen unterklassige Teams: Duisburg (Oberliga), Thurgau (schweizer Nationallliga B), Riessersee und Bad Nauheim (jeweils DEL 2).

Nicht umsonst sieht das Fachmagazin „Eishockey News“ die DEG erneut am Tabellenende. Für Christof Kreutzer der ideale Ansporn für sein Team: „Den Zettel haben wir in der Kabine aufgehängt“, sagte der Trainer, der auf derlei Prognosen nicht viel gibt: „Wir haben eine bessere Mannschaft als letztes Jahr. Sonst würde ich nicht von Platz zehn reden.“

Eben jener Platz zehn würde der DEG zumindest einen Platz in den Pre-Play-offs garantieren. Über mehr redet Kreutzer nicht. Im Gegensatz zu manchen Fans, die die Aussicht auf ein erfolgreicheres Jahr schon wieder von Höherem träumen lässt. Kreutzer freut sich für die Fans, bittet aber darum, realistisch zu bleiben: „Zum Glück haben wir nicht alle Testspiele gewonnen. Sonst wären die Erwartungen zu hoch geworden.“ Auch die Spieler hätten in eine Euphorie verfallen können.

Was vor den Spielen gegen die Topteams aus Wolfsburg (Freitag/19.30 Uhr) und Hamburg (Sonntag/17.45 Uhr) „nicht gut gewesen wäre“, sagte Kreutzer. Denn die laufstarken Wolfsburger sowie der Vorjahres-Hauptrundenmeister aus Hamburg sind in seinen Augen gleich zwei ganz hohe Hürden. Da lässt sich der DEG-Trainer auch nicht von deren durchwachsenen Vorbereitung beirren.