KÖLN Kölner Haie-Geschäftsführer Walter: „Wir wollen Meister werden“
KÖLN · Wie die Haie für die neue Saison 2023/24 planen, die jetzt startet
Der Traum lebt und er wird intensiver. Seit 2002 warten die Kölner Haie auf den Gewinn ihrer neunten deutschen Meisterschaft, doch nach vier verlorenen Endspiel-Serien sowie in der Folge, Jahren mit finanziellen Schwierigkeiten und sportlicher Depression wird in der Domstadt das Ziel „Titelgewinn“ inzwischen offener formuliert. „Wir wollen mit Leidenschaft, Ehrgeiz und Mut Deutscher Meister werden“, hatte Geschäftsführer Philipp Walter beim Trainingsauftakt vor sechs Wochen den zahlreich erschienenen Fans zugerufen. Allerdings relativierte der 49-Jährige dann, dass dies nicht schon im April 2024 passieren könnte. „Es ist ein langer und auch ein sehr steiniger Weg. Wir müssen uns unserem großen Ziel Schritt für Schritt annähern.“
Die wirtschaftlich immer noch besser aufgestellten Konkurrenten EHC München, Eisbären Berlin sowie die in diesem Zuge immens verstärkten Adler Mannheim scheinen vorerst noch voraus zu sein. Auch die durch große lokale Firmen stark subventionierten Clubs ERC Ingolstadt und Grizzlys Wolfsburg sprechen ob ihrer Möglichkeiten unverblümt vom Titel. In dieser Saison wollen die Haie daher nicht nur einen weiteren Schritt gehen, sie wollen einen großen machen. Um eben nicht nur Schritt zu halten, sondern aufzuholen.
Kleine Brötchen backen wäre allerdings auch unglaubwürdig, schließlich ist der Kader von Trainer Uwe Krupp, für den Angriff auf die Liga-Dominatoren weiter verstärkt worden. In diesem Sommer wurden etliche in die Jahre gekommene Akteure ausgemustert, in Nick Baptiste ging nur ein wirklicher Leistungsträger. Dafür dürften sich die Haie mit NHL-Verteidiger Andrej Sustr sowie den Angreifern Alex Grenier, Gregor MacLeod, Justin Schütz, Frederik Storm und Tim Wohlgemuth so gut wie sonst nur Mannheim verstärkt haben. Der KEC ist jünger, schneller und technisch besser geworden.
Die Achillesferse scheint einzig auf der Torwart-Position zu liegen. Sowohl Mirko Pantkowski (25) als auch Tobias Ancicka (22) mangelt es an Erfahrung auf allerhöchstem Niveau. Zusammen weist das Duo nur 13 Playoff-Einsätze vor. Ob sie in engen Serien den Unterschied ausmachen können, ist eine spannende Frage - die Euphorie der Fans stört das nach fünf Siegen aus sechs Test-Partien nicht. Für die beiden ersten Heimspiele gegen Nürnberg (Freitag, 19.30 Uhr) sowie Ingolstadt (Sonntag, 16.30 Uhr) sind von den jeweils 18 600 Eintrittskarten nur noch wenige zu erwerben. Zwei ausverkaufte Spiele zum Auftakt einer Saison gab es für die Haie in der Arena am Deutzer Bahnhof noch nie.