Eishockey: Pinguine rennen vergeblich an
1:3-Schlappe – Pavlov-Team scheitert an der cleveren Defensivtaktik der Scorpions.
Krefeld. Rückschlag für die Krefeld Pinguine. Der Spitzenreiter der Deutschen Eishockey Liga (DEL) musste gegen die Hannover Scorpions eine bittere 1:3 (1:2, 0:1, 0:0)-Niederlage einstecken. Es war die zweite Schlappe auf heimischen Eis für die Krefelder, die sich nicht unerwartet am Hannoveraner Bollwerk die Zähne ausbissen.
Es gibt sicherlich angenehmere Aufgaben, als gegen die Scorpions zu spielen. Das war schon vor dem Spiel bei den Pinguinen allen klar. Trainer Igor Pavlov wusste auch, dass seine Mannschaft an diesem Abend vor allem zwei Eigenschaften brauchen würde, um weitere drei Punkte einzufahren: Geduld und Beharrlichkeit.
Denn gegen eine solche Abwehrmauer, wie sie die Hannoveraner in schöner Regelmäßigkeit aufziehen, anrennen zu müssen, ist nicht nur ermüdend, sie führt schon mal zu einer gewissen Resignation. Da tut in der Regel ein frühes Tor gut. Ein Tor, das den Gegner zwingt, selbst vermehrt die Initiative zu ergreifen und dadurch zwangsläufig den Abwehrverbund zu lockern.
Das versuchten die Pinguine allerdings vergeblich. Optisch überlegen kamen die Gastgeber zwar zu einigen Torgelegenheiten, zwingend waren sie in der Anfangsphase indes nicht.
Stattdessen mussten die Pinguine immer auf der Hut vor den wenigen Kontern der Niedersachsen sein. Einmal waren sie das nicht und gerieten folgerichtig durch Mitchel, der im Nachschuss Scott Langkow überwinden konnte, in Rückstand (15.).
So etwas macht die Aufgabe nicht eben leichter. Erst recht nicht, wenn man in Unterzahl auch noch das 0:2 kassiert - Reiß traf auf Pass von Dolak (19.). Immerhin die Krefelder hatten zumindest auf diesen Treffer die passende Antwort und kamen bereits 14 Sekunden später durch Richard Pavlikovsky zum 1:2.
Besser sollte es danach für die Pinguine dennoch nicht laufen. Irgendwie war der Wurm drin, der Angriff blieb Stückwerk, mit fortlaufender Spielzeit wirkten die Krefelder nicht nur ideenlos, sie offenbarten auch Konzentrationsschwächen. Beispiel: Dusan Milo und Pavlikovsky.
Beide waren sich beim Spielaufbau in Überzahl nicht einig, wer die Scheibe spielen sollte, Blank war der lachende Dritte. Sein Pass fand Hlinka, der mit dem dritten Tor schon für eine frühe Vorentscheidung sorgte (33.).
Denn die Gastgeber resignierten zusehends. Ein kerniger Pfostenschuss von Roland Verwey sollte über lange Zeirt, die einzig gefährliche Situation sein, die Hannovers Keeper Jung zu überstehen hatte.
Selbst eine gut einminütige 5:3-Überzahl vermochten die Gastgeber am Ende nicht zu nutzen. Immerhin, die Einstellung stimmte, kämpferisch war den Pinguinen auch am Donnerstag nichts vorzuwerfen.
Das war gegen die Defensivkünstler von der Leine zu wenig. Dennoch wurden die Akteure mit Beifall verabschiedet, zumindest das Bemühen wurde von den Fans anerkannt.