Pinguine eiskalt erwischt
Die Krefelder verlieren das Spitzenspiel bei den Hamburg Freezers mit 1:3.
Hamburg. Die Enttäuschung über die 1:3-Niederlage in Hamburg war Rick Adduono noch lange nach dem Spiel anzusehen. „Statt um Platz eins spielen wir jetzt wieder um den sechsten Platz“, resümierte der Trainer der Krefeld Pinguine. Dabei hatte sein Team beim Tabellenzweiten der Deutschen Eishockey Liga (DEL) im ersten Drittel da weitergemacht, wo es beim 7:1-Derbysieg gegen die DEG aufgehört hatte. Nämlich mit guten Torchancen. Doch Courchaine (1.), Robar (2.) und Méthot (3.) scheiterten am gut aufgelegten Schlussmann der Freezers, Sebastien Caron.
Als Kevin Clark in der fünften Minute dann alleine auf Caron zulief, hatten die rund 200 KEV-Fans unter den 12 800 Zuschauern schon den Torschrei auf den Lippen. Doch auch hier zeigte sich Caron auf dem Posten. Clark, dessen Vertrag ausläuft und der mit den Freezers in Verbindung gebracht wird, sagte nach dem Spiel: „Ich konzentriere mich aktuell nur auf Krefeld und habe in Hamburg noch keinen Vertrag unterschrieben.“
Wie man Chancen eiskalt ausnutzt, zeigten die Gastgeber in der zehnten Minute. Zunächst konnte Pinguine-Torwart Tomas Duba einen Schuss von Festerling noch abwehren, doch der Nachschuss von Matthieu Roy saß. Knapp zwei Minuten später musste Duba erneut hinter sich greifen. Nico Krämmer stand ungedeckt vor dem Gäste-Tor und traf zum 2:0. Der Spielverlauf war zu diesem Zeitpunkt völlig auf den Kopf gestellt. Immerhin gelang Blank in Minute 17 der Anschlusstreffer.
Im zweiten Drittel zeigten die Gastgeber dann ihre wahre Stärke. Erneut war es Roy, der in der 24. Minute den Zwei-Tore-Abstand wieder herstellte. Auch hier sah die Verteidigung der Pinguine nicht gut aus. Kyle Sonnenburg, der bei allen drei Gegentoren auf dem Eis stand, konnte Roy nicht am Schuss hindern. Für Hamburg war es Treffer Nummer 100 in der laufenden Saison und am Ende der 13. Heimsieg in Folge. Den Pinguinen fiel danach nicht mehr viel ein gegen die starke Defensive der Freezers. Die beste Chance zum 2:3 hatte Mitja Robar in der 57. Minute, als gleich zwei Krefelder auf der Strafbank saßen. Daniel Pietta bediente den mitgelaufenen Verteidiger mustergültig, doch Robars Schuss ging knapp am leeren Tor vorbei.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Adduono bereits die Reihen durcheinandergemischt — allerdings ohne Erfolg. Vor allem bei Zugang Joel Perrault merkt man, dass er noch lange nicht fit ist. Adduono hofft, dass bei ihm schon heute beim EHC München (19.30 Uhr, live bei Servus TV) der Knoten aufgeht: „Wir müssen mit ihm Geduld haben. Er benötigt die Spielpraxis und dann wird es uns auch helfen.“ In erster Linie hofft der Coach auf mehr Effektivität: „Wir müssen unsere Chancen besser nutzen. Gut ist, dass Boris Blank wieder trifft. Jetzt müssen auch die anderen nachlegen.“ Wieder einsatzbereit ist Verteidiger Nick St.-Pierre, der in Hamburg als überzähliger Ausländer auf der Tribüne saß. In David Fischer droht dafür ein anderer Verteidiger auszufallen. Fischer zog sich im zweiten Drittel nach einem Check eine Gehirnerschütterung zu und klagte über Schwindel. Wie wichtig ein Sieg in München ist, zeigt ein Blick auf die Tabelle. Die Krefelder liegen nur drei Punkte vor den Münchenern.