80 000 Gladbacher Fans feiern ihre Aufsteiger

Die 2:3-Niederlage gegen Freiburg kann die großartige Stimmung bei der Party nicht trüben.

Mönchengladbach. Die Ehrenrunde absolvierten die Bundesliga-Rückkehrer von Borussia Mönchengladbach bereits vor dem Spiel gegen den SC Freiburg (2:3): Auf einem großen Banner war ein Dank an die Fans formuliert - der Dank an den Trainer fiel ungewöhnlicher aus: Die Spieler hatten sich Schnurrbärte angeklebt, eine Reminiszenz an den ebenfalls schnurrbärtigen Aufstiegstrainer Jos Luhukay.

Dass danach noch Fußball gespielt wurde, begriffen die Gäste wesentlich schneller als die Gastgeber: Der SC Freiburg wollte mit allen Mitteln die letzte Chance zum Aufstieg nutzen und führte nach einer Stunde im Borussia-Park mit 3:0. Die Gladbacher, bis dahin gedanklich irgendwo zwischen Aufstiegsparty und Sommerpause, wehrten sich in der Schlussphase und konnten das Ergebnis durch Treffer von Rob Friend und Thomas Kleine auf 2:3 korrigieren.

Auf dem Alten Markt warteten über 80 000 Menschen auf die Aufstiegshelden, und diese zeigten sich zwischen 19 Uhr und Mitternacht immer wieder auf der Bühne und ließen es auch dahinter angemessen krachen. Auch Ex-Borusse Marcell Jansen feierte mit seinen alten Kollegen. Für den Nationalspieler des FC Bayern war es ein "perfektes Fußballjahr: Ich bin Meister geworden und die Borussia ist aufgestiegen."

"Sind das die besten Fans in Deutschland?", fragte Aushilfs-Journalist Sascha Rösler seinen Trainer. "Es sind die besten der Welt", antwortete Jos Luhukay ins jubelnde Volk, und Sportdirektor Christian Ziege kündigte schon einmal gesanglich an, dass dem FCBayern in der kommenden Saison die Lederhosen ausgezogen werden.

Dafür muss der Zweitliga-Meister aber personell nachlegen, "vier bis fünf punktuelle Verstärkungen", kündigten die Verantwortlichen an. Kasper Bögelund, Eugen Polanski und Robert Fleßers verlassen den Verein, Nando Rafael, Sebastian Svärd und Alexander Baumjohann dürften trotz laufender Verträge keine Perspektiven haben. Gesucht werden ein Stürmer, ein Außenverteidiger, ein Innenverteidiger und ein defensiver Mittelfeldspieler. Letzterer könnte Peer Kluge sein, wenn er mit Nürnberg absteigt. "Wir haben schon gut vorgearbeitet", sagt Ziege, der die Erfolgsquote in Sachen Neuverpflichtungen aus der Vorjahr bestätigen möchte.