Handball: Wiederaufstieg muss das Ziel sein
TV Korschenbroich verkraftete die schlechte Hinrunde nicht.
Korschenbroich. Nach nur einer Saison in der 2. Handball-Bundesliga muss der TV Korschenbroich wieder dorthin zurück, wo er hergekommen war: in die Regionalliga. Dabei hatten die Korschenbroicher als fünftbeste Mannschaft der Rückrunde zum Saisonende noch berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt. Nur ein Punkt fehlte letztlich zum Relegationsplatz. Dabei war der TVK in der Hinrunde noch Punktelieferant. Unter dem damaligen Trainer Olaf Mast holte der Aufsteiger nur einen Sieg aus 13 Spielen.
Vor allem ohne einen gelernten Linksaußen in der 2. Liga anzutreten, erwies sich als Fehler. Das Niveau der Spielklasse wurde klar unterschätzt. Das taktische System passte nicht zu den vorhandenen Spielern, die Auftritte des TVK wirkten oft zu statisch. Offensichtlich war, dass die Chemie im Team nicht stimmte, wozu sicherlich auch Torhüter Henning Wiechers seinen Beitrag geleistet hat, der durch sein Verhalten seinen Rauswurf provoziert hatte.
Das Zögern des Vereins bei der Trennung vom bis dato erfolgreichsten TVK-Trainer Mast war verständlich, doch der Wechsel kam zu spät. Die Hypothek der verkorksten Hinrunde war kaum noch abzutragen. Umso erstaunlicher, dass der Aufsteiger überhaupt noch einmal von einem weiteren Jahr in der 2. Liga träumen konnte.
Vielleicht gab das auch neuen Schwung für die personelle Zukunftsplanung. Die Korschenbroicher haben bereits während der abgelaufenen Saison Leistungsträger weiter vertraglich an sich binden können. Ein besonderer Erfolg war es, dass der TVK mit dem Torschützenkönig der 2.Liga, David Breuer, verlängern konnte. Auch die wichtigen Stützen Simon Breuer, Marcel Görden und Mathias Deppisch bleiben am Niederrhein.
Neu hinzu kommen Linksaußen Markus Breuer (HG Remscheid) und Rückraumspieler Christian Rommelfanger (BTB Aachen). Außerdem erhält Trainer Khalid Khan an der Seitenlinie Unterstützung von seinem neuen Assistenten Carsten Hirschfelder. Während der Abgang von Keeper Tobias Kokott feststeht, bleibt die Zukunft von Nerijus Kesilis, Daniel Spix, Routinier Jörn Ilper und Jungspieler Maximilliano Ferro offen. Defensiv-Spezialist Jens Warncke wird wohl einen neuen Kontrakt bekommen, Kai Faltin könnte eine neue Aufgabe als Sportlicher Leiter erhalten. Da der TVK in Marcel Leclaire nur noch einen Torhüter im Kader hat, muss der Verein auf dieser Position noch tätig werden.
Angesichts des intakten Spieler-Gerüsts, das während der zweiten Saisonhälfte Zweitligatauglichkeit bewiesen hat, scheinen die Korschenbroicher bestens gewappnet für die Regionalliga. Während der Vorbereitung hat Khan die Möglichkeit das Team in Ruhe, und ohne Abstiegsdruck, auf seine Handball-Philosophie einzuschwören und das schnelle Spiel, mit dem der TVK erfolgreich war, weiter zu verinnerlichen.
Fazit: Der Wiederaufstieg muss angesichts des Potenzials des Teams erklärtes Ziel sein.