Stadion: Der Borussia-Park
Der Start in die erste Liga ist lukrativ: Gladbach bekommt TV-Gelder in Höhe von 20 Millionen Euro.
Mönchengladbach. Herbert Grönemeyer on Tour, 25. Nato-Musikfest, WM-Qualifikationsspiel Deutschland gegen gegen Wales - Spielplatz Borussia-Park.
Das Stadion an der Hennes-Weisweiler-Allee ist seit seiner Einweihung vor vier Jahren nicht nur Heimat für den frisch gebackenen Bundesliga-Aufsteiger Borussia Mönchengladbach. Inzwischen hat sich die Arena im Norden der Vitusstadt als Schauplatz diverser anderer Großveranstaltungen entpuppt und zieht die Aufmerksamkeit der breiten Öffentlichkeit an.
"Bei uns ist immer was los ", sagt Stephan Schippers, Geschäftsführer des Vereins, "Wir haben hier im Jahr mehr als 400 Veranstaltungen, die nichts mit Fußball zu tun haben. Ob im Business-Club, in der Sportsbar, im Logenbereich oder eben die großen Events in unserem Superstadion."
Doch der VfL Borussia will nicht auf der Stelle treten, das Potenzial rund um das Stadion ist noch längst nicht ausgereizt. Was Stephan Schippers in einem Interview mit unserer Zeitung bereits vor gut einem Jahr angekündigt hat, soll nun bald Wirklichkeit werden. Die Gladbacher wollen das 38 000 Quadratmeter große Grundstück im Rücken der fünfstöckigen Westtribüne kaufen.
Dabei denkt Schippers zum Beispiel an ein weiteres Trainingsfeld für den Nachwuchs, einen größeren Fanshop, vielleicht kommt sogar eine Fußballhalle, in der sich der VfL-Nachwuchs oder auch Freizeitsportler austoben können. Der Clou wäre zweifelsohne ein Multifunktionshaus, mit dem sich der VfL Borussia auch den Traum von einem Fußball-Museum erfüllen könnte.
Doch zunächste einmal geht es um die letzte Schlacht in der zweiten Liga. Vor 54 067 Zuschauern geben die Gladbacher übermorgen, 14 Uhr, ihre vorläufig letzte Vorstellung im Unterhaus der Bundesliga gegen den SC Freiburg, den sie vielleicht in der kommenden Spielzeit in Liga eins wiedersehen werden.
Man mag es noch gar nicht glauben. Die Bayern, Schalke 04, der Hamburger SV, VfB Stuttgart oder Werder Bremen betreten ab Mitte August wieder den Rasen im Borussia-Park. Willkommen Luca Toni, Franck Ribery, Kevin Kuranyi, Rafael van der Vaart, Mario Gomez oder Diego. Spitzenfußball gleich vor der Haustür, und nicht mehr - pardon - Aue, Jena, Paderborn, Koblenz und Wehen.
Die erste Liga ist auch in anderer Hinsicht eine Welt für sich, in der das Geld und die Finanzen eine dominierende Rolle spielen und die Medien werbewirksam mitmischen. Dort lässt es sich einfach besser leben. Immer vorausgesetzt, man geht in Bezug auf Transfers ein überschaubares Risiko ein. Denn die Einnahmen sind weitgehend kalkulierbar.
Fernseh-Gelder (Borussia kassiert rund 20 Millionen Euro) und Sponsoren-Einnahmen in etwa der gleichen Höhe sind Einnahmequellen, die rund 60 Prozent des Gladbacher Gesamtetats (mehr als 60 Millionen Euro) ausmachen. Dazu kommen die Ticket-Erlöse und die Gewinne aus dem Catering sowie dem Geschäft mit den Fanartikeln.
Borussia Mönchengladbach rechnet in der kommenden Spielzeit mit mehr als 40 000 Zuschauern, einem Durchschnitt, der höchst wahrscheinlich sogar übertreffen wird, und die neuen, nostalgisch anmutenden Trikots mit dem grün-schwarzen Längststreifen tun ihr Übriges, um den Euro im Borussia-Park rollen zu lassen.