Borussia - Schalke 1:3 - Hart gekämpft und doch verloren
Gelsenkirchen. Borussia Mönchengladbach hat Titelkandidat FC Schalke 04 im Kampf um die Meister-Schale nicht in die Suppe spucken können. Die Mannschaft von Cheftrainer Michael Frontzeck unterlag vor 61.673 Zuschauern in der Veltins-Arena dem "Kumpel- und Malocherklub" mit 1:3 (1:2) und blieb damit im neunten Auswärtsspiel in Folge ohne Sieg.
Allerdings machten die Gäste vom Niederrhein S04 das Leben ganz schön schwer. Insbesondere vor der Pause trug die Borussia immer wieder geschickt ihre Konter vor, und hätte bereits in der fünften Minute in Führung gehen müssen, als der 20 Jahre alte Marco Reus nach feinem Pass von Arango völlig frei aus schrägem Winkel das Schalker Tor verfehlte.
"Das ärgert mich ungemein, dass ich den nicht gemacht habe", sagte Reus später.Im Hinspiel beim 1:0-Triumph noch hatte Borussias Shootingstar fast in der gleichen Minute mehr Glück gehabt und Nationaltorhüter Manuel Neuer geschickt überlisten können. Doch statt der verdienten Führung, schlugen die Königsblauen diesmal eiskalt zu. Nur kurz nach Reus’ vergebener Chance legte Farfan seinem Kollegen Ivan Rakitic mustergültig auf, der Mittelfeldstar (8.) schoss den Ball mit 114 Stundenkilometern in den Winkel - unhaltbar für Bailly.
Die Elf vom Niederrhein ließ sich aber nicht aus dem Takt bringen und kam durch eine spektakuläre Einzelleistung des Argentiniers Raul Bobadilla (16.) zum verdienten 1:1-Ausgleich. Der "Büffel" vom Rio Plata behielt im Zweikampf mit Rafinha und Höwedes die Oberhand und lief nach dem gewonnen Kopfballduell dem Schalker Duo auf und davon. Als auch noch Torhüter Neuer zu spät kam, war der Weg zum Ausgleich frei. Ein Treffer, der in der Arena Wirkung zeigte.
Bis kurz vor dem Seitenwechsel war von den "Knappen" nicht mehr viel zu sehen - bis Kuranyi urplötzlich wieder seine Klasse aufblitzen ließ, Logan Bailly mit einem Kopfball prüfte und Farfan schließlich zum 2:1 abstaubte. Der Treffer erhitzte die Borussen-Gemüter, vor allem Roel Brouwers kochte vor Wut: "Das war schon vor der Ecke kurz vor der Halbzeit ein klares Foul, und bei der Ecke schubst mich Kuranyi auch. Über 60.000 Zuschauer im Stadion sehen das. Eine ganz entscheidende Szene, wenn nicht die spielentscheidende."
Kaum aus der Pause zurückgekehrt, hatten die Gladbacher den Schock offenbar noch nicht verdaut und waren nicht Herr der Sinne, als Dante sich ziemlich ungeschickt gegen den eingewechselten Gavranovic anstellte und diesen im Strafraum zu Fall brachte. Der beste Spieler auf dem Platz, Ivan Rakitic, verwandelte den fälligen Strafstoß zum 3:1 (47.) - die Vorentscheidung zum elften Schalker Heimsieg in dieser Spielzeit war gefallen.
Denn danach fand die Borussia nicht mehr wirklich ins Spiel zurück, lediglich Juan Arango brachte bei zwei Szenen das Schalker Tor in Gefahr. "Aufgrund der zweiten 45 Minuten war der Sieg für Schalke gewiss nicht unverdient. Aber wir waren gut im Spiel, und wären wir mit dem 1:1 in die Pause gegangen, hätten die Schalker einiges zum grübeln gehabt", so VfL-Coach Michael Frontzeck.
Nichtsdestotrotz freuen sich die Fohlen auf das Duell mit dem alten Rivalen und Rekordmeister FC Bayern München, der am kommenden Samstag um 15.30 Uhr im Borussia-Park gastiert. "So wie die Gladbacher bei uns aufgetreten sind, haben sie durchaus eine Chance, den Bayern ein Bein zu stellen", sagte Meistertrainer Felix Magath und hofft auf einen Ausrutscher des Tabellenführers.