Favre freut sich über Jantschkes Vorlage

Borussias Rechtsverteidiger setzt Vorgaben des Trainers immer besser um.

Mönchengladbach. Es kommt nicht häufig vor, dass Lucien Favre einzelne Spieler bei der Analyse der Begegnungen in der Fußball-Bundesliga hervorhebt. Bei Tony Jantschke machte der Trainer von Borussia Mönchengladbach am Samstag nach dem 4:1-Erfolg gegen Werder Bremen eine Ausnahme.

„Es freut mich sehr, dass Tony Jantschke das zweite Tor vorbereitet hat. Er hat endlich einmal gezeigt, dass er so etwas kann. Der Schuss war präzise, scharf, mit Risiko. Er macht das zu wenig. Es ist wichtig, dass von rechts etwas kommt.“

Es war das vorentscheidende 2:0 in der 53. Minute, an dem der Rechtsverteidiger maßgeblich beteiligt war. Sein Schuss aus halbrechter Position, etwa 25 Meter vor dem Gehäuse, ließ Bremens Torhüter Sebastian Mielitz nach vorne abprallen, Raffael lenkte schließlich den Ball ins Tor. In der gesamten Saison 2012/2013 hatte es der 23-Jährige auf nur zwei Torvorlagen und einen Treffer gebracht, war zuletzt am 9. Dezember 2012 im Heimspiel gegen Mainz an einem Tor beteiligt.

Möglicherweise ein Grund, warum es Favre in der Vorbereitung hinten rechts mehrfach mit Julian Korb probiert hatte. Das ist längst passé. „Diese Vorlage habe ich mir lange aufgehoben. Ich war ein wenig überrascht, dass der Distanzschuss so gut geklappt hat, ich wusste gar nicht, dass ich einen so harten Schuss habe. Man lernt immer neue Dinge dazu, deshalb sollte ich es ab jetzt vielleicht öfter mal versuchen“, kommentierte Jantschke entsprechend genüsslich.

Favre hatte die Außenverteidiger immer wieder aufgefordert, sich intensiver ins Angriffsspiel einzuschalten. „Wir haben uns vorgenommen, noch mehr von hinten heraus zu spielen und als Außenverteidiger mehr mit in die Offensive zu gehen. Abgesehen vom Pokalspiel ist uns das auch in allen Partien bisher ganz gut gelungen. Die beiden Heimsiege sprechen für sich“, sagte Jantschke. Was bei Filip Daems auf der linken Seite schon länger klappt, scheint nun also auch rechts zu funktionieren.

Eine Entwicklung, die auch Sportdirektor Max Eberl freut: „Ein Schuss oder eine Flanke in den Strafraum bedeutet häufig auch Gefahr. Wer im Spiel nicht schießt, wird nie ein Tor erzielen, wenn nicht geflankt wird, dann wird nie ein Ball abprallen.“ Von einem „Ausrufezeichen“ sprach Eberl im Hinblick auf die Eigengewächse Jantschke, Patrick Herrmann und Torhüter Marc-André ter Stegen. Amin Younes hatte zudem auf der Bank gesessen. „Diese Jungs spielen bei uns eine richtig gute Rolle“, so der Sportdirektor.