Oliver Neuville ist der perfekte Joker
Der Borusse leitet beim 2:1-Sieg der DFB-Elf gegen Serbien die Wende ein.
Mönchengladbach. Das Tor gegen Polen wird man Oliver Neuville nie vergessen. Bei der Fußball-WM 2006 traf der eingewechselte Stürmer von Borussia Mönchengladbach kurz vor dem Schlusspfiff des zweiten Vorrundenspiels zum erlösenden 1:0.
"Er ist der perfekte Joker", sagte der damalige Bundestrainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft Jürgen Klinsmann über den Mann, der eigentlich als Stürmer Nummer fünf mit zum Turnier gefahren war und sich im Laufe des Turniers an Mike Hanke und Gerald Asamoah vorbei auf Stürmerposition drei vorgekämpft hat, Miroslav Klose und Lukas Podolski waren gesetzt.
Neuville hat auch zur am Samstag beginnenden EM den Sprung in den Kader geschafft, die Konkurrenz im Sturm ist jedoch ungleich größer. Klose und Mario Gomez dürften das Stamm-Angriffsduo bilden, dahinter drängeln sich Podolski und Kevin Kuranyi. Neuville ist im Vorfeld wieder einmal Stürmer Nummer fünf.
"So eine gute Auswahl an Stürmern hat es in der Nationalmannschaft lange nicht gegeben", sagt Bundestrainer Joachim Löw. Oliver Neuville hat das letzte Testspiel vor dem Turnier zur Werbung in eigener Sache genutzt: Gegen Serbien wurde der älteste Feldspieler im deutschen Aufgebot in der 69. Minute für Kuranyi eingewechselt und schoss fünf Minuten später nach Vorlage von Ex-Borusse Marcell Jansen den 1:1-Ausgleich, später traf noch Michael Ballack zum 2:1.
Neuville, der sich in der vergangenen Woche im "Casting" gegen den Kölner Patrick Helmes durchsetzte und sich seinen Kaderplatz und Rückennummer "10" sicherte, machte seinen ersten Treffer in der Nationalmannschaft seit jenem Tor gegen Polen bei der Weltmeisterschaft - und hat damit wieder gezeigt, dass er der perfekte Joker sein kann.