Zeichen stehen auf Abschied

David Degen und Zé Antonio haben keine Zukunft beim Bundesliga-Aufsteiger. Borussias Trainer Jos Luhukay plant ohne sie.

Mönchengladbach. David Degen hatte einmal ein großes Ziel: "Ich will mir bis zur Fußball-Europameisterschaft einen Stammplatz in der Nationalelf erkämpfen. Darum bin ich auch zu Borussia Mönchengladbach in die Bundesliga gewechselt."

Das sagte er vor zwei Jahren. Degen, damals 23 Jahre alt und Offensivspieler beim FC Basel, strotzte vor Ehrgeiz und Selbstvertrauen. Heute möchte sich sein Trainer Jos Luhukay nicht mehr mit dem Fall David Degen beschäftigen: "Diese Personalie ist etwas für die Geschäftsführung oder den Sportdirektor."

Die Zeichen stehen auf Trennung. Entweder er wird erneut ausgeliehen oder verkauft, muss eine Saison bei den Amateuren trainieren, oder der Vertrag wird aufgelöst. "Seine Zeit ist abgelaufen", sagte Luhukay bereits nach Borussias Abstieg vor gut einem Jahr. "Er ist unkonzentriert, unprofessionell und ein Störfaktor."

Für die Operation Wiederaufstieg waren mannschaftsdienliche Kämpfer der Marke Rösler, Voigt oder Brouwers gefragt. Auch Degen selbst fühlte sich offenbar zu Höherem berufen, wollte unbedingt weiter in der 1. Liga spielen. Das gleiche gilt für Abwehrspieler Zé Antonio. Doch beide schienen sich verzockt zu haben, die großen Angebote blieben aus. Degen wurde zwar von zwei Vereinen zum Probetraining eingeladen, ergeben hat sich jedoch nichts.

Bei Zé Antonio, zur Weltmeisterschaft 2006 immerhin noch im erweiterten Aufgebot der portugiesischen Nationalmannschaft, herrschte Stillstand bei der Jobsuche. Dass beide trotz laufenden Vertrages nicht zum Trainingsauftakt der Zweitligasaison erschienen und sich durch fadenscheinige Ausreden entschuldigen ließen (Degen: "wichtiger PR-Termin"), überraschte schon keinen mehr.

Beide Spieler fanden dann doch einen Verein, der sie zumindest bis zum Saisonende auslieh. David Degen kehrte Ende August zum FC Basel zurück und wurde sogar Schweizer Vizemeister, Zé Antonio lief noch bis zur Winterpause seine Trainingsrunden bei den Amateuren und schloss sich schließlich dem türkischen Erstligisten Vestel Manisaspor an.

Ab dem 1. Juli stehen beide offiziell wieder bei Borussia in Lohn und Brot, ihre Verträge laufen erst 2009 aus. Die kommende Bundesligasaison, zumindest bei der Borussia, dürfte aber ohne die beiden stattfinden.