Wieder kein Erfolgserlebnis

Die Borussia holt gegen enttäuschende Kölner nur einen Punkt – 0:0.

Mönchengladbach. Das Saisonziel ist deutlich und unmissverständlich formuliert worden: "Ohne Zittern den Klassenerhalt schaffen" lautet die Vorgabe der Borussen-Macher an Trainer Michael Frontzeck und seine Mannschaft.

Nach dem zehnten Bundesliga-Spieltag liegt Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach jedoch alles andere als im Soll, auch wenn mit dem mageren 0:0 im 75. Liga-Derby gegen den 1. FC Köln zumindest die jüngste Niederlagen-Serie gestoppt werden konnte.

Dennoch war gegen destruktive und letztendlich schwache Kölner mehr drin für den VfL, der zwar meist sicher in der Abwehr stand, aber in der Offensive - vor allem Bobadilla und Colautti - zu umständlich agierte.

Lediglich Juan Arango mit seinen gefürchteten Freistößen sowie ein Distanzschuss von Michael Bradley sorgten für Aufregung vor dem Kölner Gehäuse. Doch Kölns Bester, Torhüter Faryd Mondragon, reagierte jeweils prächtig.

"Wir haben ein ordentliches Spiel gezeigt, hatten die Kölner im Griff. Aber wir haben uns keine wirklich großen Chancen herausgespielt, der letzte Pass hat gefehlt. Daran müssen wir hart arbeiten", sagte Kapitän Tobias Levels, der seine Enttäuschung nicht verbergen konnte.

Genau wie Max Eberl: "Natürlich ist es enttäuschend, wenn man nur einen Punkt holt, obwohl man drei verdient hätte." Die Mannschaft sei dennoch auf dem richtigen Weg, sehr fleißig gewesen, weshalb das Glück sich auch wieder auf die Seite der Borussia schlagen werde, so der Sportdirektor. Genervt reagierte Eberl vor allem auf Fragen zum Trainer: "Es ist totaler Blödsinn, über den Trainer zu diskutieren. Sie haben doch gesehen, wie die Mannschaft aufgetreten ist."

Eine Ansicht, die offenbar auch die VfL-Fans im mit 54057 Zuschauern erstmals in dieser Spielzeit ausverkauften Borussia-Park teilten. Trotz Topspielzuschlages, trotz eines faden Derbys, trotz Alkoholverbotes und erneuter Torflaute war nicht ein einziger Pfiff von den Rängen zu hören. Das in den Liga-Stadien bei solchen Konstellationen übliche "Wir wollen euch kämpfen sehen" blieb ebenfalls aus, stattdessen peitschte die Nordkurve unentwegt die Borussen-Profis nach vorne.

"Kompliment an unsere Fans, die uns in einer unglaublichen Art und Weise unterstützt haben", bedankte sich Frontzeck später im Presseraum für "die sensationelle Atmosphäre im Stadion". Er wisse, dass es momentan für alle Beteiligten eine "zähe Sache" sei, doch die Spielleistung stimme, so dass der Erfolg sich auch bald wieder einstellen werde.

Für Borussias Vorzeige-Kämpfer Tobias Levels steht nun vor allem eins im Vordergrund: "Wir brauchen ein Erfolgserlebnis, diese drei Punkte müssen her, um etwas freier zu werden." Bleibt der von Levels erhoffte Befreiungsschlag allerdings weiter aus, drohen Eberl & Co. in Sachen Trainer die Argumente auszugehen. Das Nervenspiel spitzt sich für die Borussen angesichts der kommenden Duelle gegen Hamburg, Stuttgart, Frankfurt und Schalke weiter zu.