WM 2010: Borussia gegen Borussia

In Südafrika treffen zwei Borussen in der Vorrunde aufeinander: Karim Matmour (Algerien) und Michael Bradley. Er spielt für die USA.

Mönchengladbach. Noch 44 Tage bis zum Beginn der Fußball-WM in Südafrika. Am Kap heißt es dann Borussia gegen Borussia, wenn Michael Bradley (USA) und Karim Matmour (Algerien) im dritten Spiel der WM-Vorrunde aufeinander treffen.

Trotz der spannenden Ausgangssituation gilt rund um den Borussia-Park Konkurrenz-Verbot. Auch Wetten haben beide keine laufen. Wobei der stille Bradley (22) dafür auch nicht der Typ ist.

Was die Chancen bei der WM angeht, schätzt Karim Matmour beide Nationalmannschaften gleich gut ein. Michael Bradley ist dagegen optimistischer, was sein Team betrifft: "Unsere Spieler sind in guten europäischen Mannschaften und bringen viele Erfahrungen mit. Unser Team wird immer besser." In den USA habe das Team bei der WM gezeigt, was es kann. Daran gilt es anzuknüpfen.

Karim Matmour erzählt im Gespräch mit der WZ, dass es momentan in Algerien nur ein Thema gebe: die WM. "Fußball ist in Algerien im Moment das einzige Thema", sagt der in Frankreich aufgewachsene algerische Nationalspieler.

Die Begeisterung hat vor allem einen Grund: Algerien hat sich zum ersten Mal seit 24 Jahren wieder für die Fußball-WM qualifiziert. Matmour freut sich auf die Weltmeisterschaft in Südafrika. "Es ist schon etwas Besonderes in Afrika zu spielen, die Stimmung dort ist eine ganz andere als in Europa", sagt er. Der Stürmer hofft, dass es den Algeriern gelingt, für eine kleine Überraschung zu sorgen.

Das algerische Team sei für andere schwer einzuschätzen, aber seit den Spielen gegen Ägypten bei der Qualifikation und beim Afrika-Cup, die hochemotional und von Ausschreitungen begleitet waren, stehe sich die Mannschaft sehr nahe. "Vorher waren wir Freunde, jetzt sind wir wie Brüder", erzählt Matmour.

Sollten es die Algerier schaffen, weiterzukommen, könnten sie im Achtelfinale auf Deutschland treffen. Darauf freut sich Matmour, aber er ist auch realistisch: "Am Ende ist Deutschland immer unter den letzten Vier."

Was das deutsche Team angeht, will Bradley nicht spekulieren. Für ihn ist es "einfach das Größte, bei einer WM dabei zu sein", sagt er auf Englisch. Darauf freue er sich unendlich.