Düsseldorf feiert den Zweitliga-Aufstieg der Fortuna
Zehn Jahre Leidenszeit nach dem 1:0 über Werder beendet. OB Elbers: „Meister der Herzen“.
Düsseldorf. Der in zehn Jahren aufgestaute Fußball-Frust entlud sich nach 90 Minuten im rot-weißen Aufstiegs-Trubel. Fortuna Düsseldorf ist zurück in der Zweiten Bundesliga, die Landeshauptstadt feierte ihre Fortuna.
"Dritte Liga war schön, Zeit für uns zu geh’n", sangen die Profis nach dem 1:0 (1:0)-Erfolg über Werder Bremen vor 50095 Zuschauern in der Arena. "Das waren Erstliga-Verhältnisse. Dafür leben und träumen wir", sagte Torwart Michael Melka.
"Düsseldorf hat die letzten zehn Jahre gelitten. Die Zweite Bundesliga ist ein guter Anfang", sagte Stürmer Ranisav Jovanovic im altbiergetränkten Aufstiegs-T-Shirt mit einer Zigarre in der Hand. In einem "Zitter-Spiel" hatte Marco Christ in der 12. Minute mit einer verunglückten Flanke das entscheidende Tor erzielt. "Das war die schönste Flanke seit zehn Jahren. Wir haben immer an den Aufstieg geglaubt", sagte Christ.
"Das ist ein großer Tag für die Stadt. Wolfsburg ist Meister geworden, aber Düsseldorf ist Meister der Herzen", gratulierte Oberbürgermeister Dirk Elbers. "Mit dieser Mannschaft werden wir nicht absteigen", versprach Sebastian Heidinger.
Manager Wolf Werner versuchte die hohen Erwartungen zu bremsen: "Erfolg ist planbar, das ist in Wolfsburg zu sehen. Man braucht aber die finanzielle Ausstattung, um bestehen und größere Ansprüche formulieren zu können."
Eine wichtige Rolle könnte dabei der deutsch-israelische Unternehmer Daniel Jammer spielen. Am vergangenen Donnerstag hatte das Präsidium um Peter Frymuth mit Jammer in Köln "angenehme Gespräche" über ein mögliches finanzielles Engagement geführt.
"Er hat hohes Interesse an einer Zusammenarbeit geäußert", sagte Frymuth. Die Gespräche sollen in dieser Woche fortgesetzt werden. "Ich will bei der Fortuna einsteigen. Ich sehe in Düsseldorf und der Fortuna große Perspektiven", sagte der millionenschwere Jammer.
Auch in Wuppertal geht es weiter. Präsident und Hauptsponsor Friedhelm Runge gab Sonntag mit einem Mini-Etat "grünes Licht" für die dritte Liga, nachdem er Tage vorher noch mit dem Ende seines Engagements beim WSV gedroht hatte.