Fußball-Bundesliga Fortunen setzen Funkels Taktik geduldig um

Düsseldorf · Mit der Dreierkette schafft es die Mannschaft beim 1:0-Erfolg gegen Mainz, den Gegner zu keiner einzigen Torgelegenheit kommen zu lassen.

Kampf war Trumpf im Spiel von Fortuna. Kasim Adams zwingt hier seinem Gegenspieler auf den Boden.

Foto: Wolff/Christof Wolff

Friedhelm Funkel lobte seine Mannschaft für eine leidenschaftliche Vorstellung beim 1:0-Erfolg gegen Mainz 05. Besonders hob er die Geduld seiner Profis hervor, die ihn in der Kabine zur Pause gebeten hatten, bloß die Taktik nicht zu ändern, weil sie sich so wohl in diesem System gefühlt haben. Zwei Minuten zuvor, in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, hatten die Mainzer den zehnten Feldspieler in Person von Edmilson Fernandes verloren. Der Mainzer Mittelfeldspieler hatte zum zweiten Mal Matthias Zimmermann erwischt, diesmal mit dem Fuß am Kopf und musste dafür nach Gelb-Rot vorzeitig in die Kabine. Die Mainzer wechselten einen Stürmer zugunsten eines Defensiv-Akteurs aus. Funkel wechselte hingegen weder die Taktik noch einen neuen Offensivspieler ein. „Die Spieler wussten, dass sie geduldig bleiben mussten“, sagte Fortunas Cheftrainer. Notfalls hätte er auch ein 0:0 in Kauf genommen, weil die Mannschaft unbedingt ohne Gegentor bleiben wollte. Das merkten auch die Zuschauer, die ihre Mannschaft großartig unterstützten und Verständnis dafür zeigten, dass ihr Team nicht das allerletzte Risiko einging, um dieses Spiel vorzeitig für sich zu entscheiden.

Der Trainer setzt auf bewährte Taktik und ebensolche Spieler

Mitentscheidend war diesmal, dass die Mannschaft wieder eine absolute Einheit war. Deutlich mehr als die Hälfte aller Zweikämpfe ging an die Gastgeber. Jeder half, wenn ein Mitspieler Probleme hatte. „Aber auch die Taktik wurde konsequent verfolgt, weil viele Spieler auf dem Platz standen, die genau wussten, wie sie das umsetzen mussten“, sagte Friedhelm Funkel, der diesmal nur auf zwei neue Feldspieler im Vergleich zur Vorsaison gesetzt hatte und Tekpetey auch noch im Verlauf der zweiten Hälfte auswechselte. „Wir haben zentral gut gestanden und auch die Außenspieler haben das überzeugend umgesetzt“, erklärte Funkel, der sich nur darüber ärgerte, dass so viele Flanken so ungenau waren. „Zum Glück hat ja eine genau gepasst.“

Es war keine leichte Zeit zwischen dem schwachen Auftritt in Berlin und dem Anpfiff gegen Mainz. Die Mannschaft stand ohne Zweifel unter Erfolgsdruck. „Wir mussten aus den Fehlern von Berlin die richtigen Schlüsse ziehen. Und das hat die Mannschaft geschafft“, sagte Funkel, der die Taktik mit der Dreierkette die ganze Woche gegen wechselnde gegnerische Ausrichtungen im Training minutiös eingeübt hatte und dafür belohnt worden ist. Das System war bewusst gegen diesen Gegner gewählt worden. „Wir wollten Sicherheit zuerst und körperlich deutlich präsenter sein, als in Berlin“, meinte der Trainer. „Wir müssen jetzt schauen, wie die Spieler die 90 Minuten verkraftet haben.“ Aber Jean Zimmer scheint einen Schritt weiter in Richtung Bestform zu sein, und auch Marcel Sobottka kommt besser in Schwung. Dennoch war es auch ein Zeichen, dass Lewis Baker diesmal draußen blieb. Er hat wohl das System der Fortuna noch nicht ganz verinnerlicht.