Towa redet immer noch vom Titel

Der KFC Uerdingen hat die Meisterschaft noch nicht abgeschrieben.

Krefeld. "Wir wollen Meister in der Niederrheinliga werden", sagt KFC-Trainer Richard Towa mit einer Selbstverständlichkeit, dass der gemeine Zuhörer es nicht wagen würde, nachzufragen, ob er seine Mannschaft dazu überhaupt in der Lage sieht. Denn noch sucht man vergeblich den Krefelder Fußball-Traditionsverein unter den ersten fünf Klubs in der Tabelle.

Auf Rang acht rangiert der DFB-Pokalsieger von 1985 - vier Zähler hinter dem FC Union Solingen, der momentan einen unerschütterlichen Eindruck macht und die Rangliste der sechsten Liga nach fünf Spieltagen anführt. Und so führt der Kameruner Coach in den Uerdinger Reihen fort:

"Der SV Straelen steht vor uns, also wollen wir diese Mannschaft schlagen, um an ihr vorbeizukommen." Zwar habe der Übungsleiter Respekt vor den Gästen, genauso wie vor jedem anderen Gegner, doch Towa ist von sich und seinem Team überzeugt.

Auf Kapitän Marcus Wedau wird der Trainer noch verzichten müssen. Eine Fußsohlenverletzung zwingt den Routinier zur Pause. Florin Nesimi befindet sich immer noch in der Reha in Köln. Dort absolviert er ein Aufbautraining. Wann der Zugang für den KFC auflaufen wird, ist noch ungewiss. Der Spieler selbst rechnet mit zwei bis drei Wochen.

Alexander Hettich wurde nach seiner Roten Karte für vier Spiele gesperrt. Gustav Policella ist nach seiner Gelb-Roten Karte dagegen wieder mit von der Partie. Denn die Ampelkarte hat in der Niederrheinliga keine Auswirkungen für den nächsten Spieltag.

Für die Fans gibt es bei der Begegnung mit dem SV Straelen morgen auch ein Wiedersehen mit Mäzen Hermann Tecklenburg, der vor einigen Jahren noch als Präsident und Hauptsponsor die Geschicke der Uerdinger leitete, dessen Abschied aber ein unrühmliches Ende für den KFC einleitete. Denn die Uerdinger konnten ihre Lizenzauflagen nicht rechtmäßig erfüllen und stiegen zwangsweise aus der Regionalliga ab.

Ein Sieg gegen Tecklenburgs "Projekt Straelen" wäre für die Fans nach wie vor eine gewisse Genugtuung. Für den aktuellen Vorstand des KFC ist das dagegen eher "Schnee von gestern": "Das ist nicht unser Anliegen. Wir wollen nur die drei Punkte, egal, wie die Gegner heißen", sagt Pressesprecher Marc Peters.