Sieg für DLV: Digel weiter im IAAF-Council

Daegu (dpa) - Zwei Tage vor dem Beginn der Weltmeisterschaften in Daegu hat der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) einen sportpolitischen Erfolg gefeiert. Der Tübinger Sportsoziologe Helmut Digel ist auf dem Kongress des Weltverbandes IAAF erneut in das Council gewählt worden.

„Es war mit Abstand mein schwierigster Sieg. Ich habe auch damit gerechnet, dass ich untergehen kann“, sagte der 67-jährige Ehrenpräsident des DLV. Er gehört seit 1995 dem IAAF-Council an und war von 2001 bis 2007 Vizepräsident des Weltverbandes.

„Das war keine Selbstverständlichkeit“, meinte DLV-Präsident Clemens Prokop zur Wiederwahl. „Für Helmut Digel ist es ein persönlicher Erfolg und eine Anerkennung seiner Arbeit.“ Der frühere Handball-Bundesligaspieler musste sich gegen 28 weitere Kandidaten durchsetzen, die bei der Wahl der Council-Mitglieder um neun Sitze kämpften, und erhielt 121 von 188 möglichen Stimmen. „Ich hätte nicht geglaubt, dass ich die 100-Stimmen-Schwelle überschreiten würde“, freute sich Digel.

Ausschlaggebend für das eindeutige Votum war sicher auch, dass Digel diesmal die Unterstützung von IAAF-Präsident Lamine Diack besaß. 2007 beim Kongress in Osaka hatte der Senegalese dem deutschen Marketing- und Fernseh-Experten bei der angestrebten Wiederwahl als Vizepräsident noch seine Gunst entzogen. „Jetzt können wir in der IAAF den Reformprozess im Council weiter mit vorantreiben“, sagte Prokop.

Die Millionenstadt Daegu ist von Samstag an Schauplatz der 13. Weltmeisterschaften mit rund 2000 Athleten aus 202 Ländern. Starter aus Nordkorea sind nicht dabei. Für die neun Wettkampftage bis zum 4. September sind bislang 97 Prozent aller Eintrittskarten verkauft worden. „So eine Auslastung eines Stadions hat es in der Geschichte der WM noch nicht gegeben“, sagte Cho Hae Nyong, Co-Vorsitzender des WM-Organisationskomitees, beim IAAF-Kongress. Insgesamt stehen bei dieser WM 453 962 Tickets zur Verfügung.