Donuts sollen NRW erobern
Expansion: Die US-Kette Dunkin’ Donuts will zehn Filialen pro Jahr eröffnen. Mittelfristig hat die US-Kette jedoch alle 23 Städte in NRW im Visier, die mehr als 100.000 Einwohner haben.
Düsseldorf. Sie heißen "Strawberry Frosted", "Boston Creme" oder "Butternut" - die bunten, runden Gebäckkringel, die nun auch Deutschland erobern sollen. Dunkin’ Donuts, die amerikanische Restaurantkette, hat sich vorgenommen, den deutschen Markt von Berlin und Nordrhein-Westfalen aus aufzurollen.
In sieben Städten in NRW gibt es die US-Kringel bereits: Düsseldorf, Köln, Bonn, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen und Mönchengladbach. "Wir wollen in diesen Städten pro Jahr zehn Filialen eröffnen", sagt Patrick Hansel, Vorsitzender der Geschäftsführung von S&C, dem Lizenznehmer von Dunkin’ Donuts in Berlin und NRW. Mittelfristig hat die US-Kette jedoch alle 23 Städte in NRW im Visier, die mehr als 100.000 Einwohner haben.
Dabei setzt das Unternehmen nicht allein auf Gebäck: In den USA ist Dunkin’ Donuts Spezialist für Filterkaffee. "80 Prozent unseres Umsatzes machen wir dort mit Kaffee", sagt Michael Cortelletti, Direktor für Europa bei Dunkin’ Donuts. Auch in den deutschen Filialen gibt es den klassischen Filterkaffee und weitere Kaffeespezialitäten.
Ihr Umsatzanteil liegt derzeit bei 45 Prozent. Preislich ordnet sich Dunkin’ Donuts etwas niedriger ein als der US-Konkurrent Starbucks. "Unser Ziel ist es, Kunden zu haben, die täglich ihren Kaffee bei uns kaufen", so Cortelletti.
Dieses Ziel spiegelt sich auch in der Standortwahl der Amerikaner wider: Neben Flagship-Stores in Top-Innenstadtlagen mit mehr als 200 Quadratmetern Fläche wie in Düsseldorf am Schadowplatz oder demnächst in der Kölner Hohestraße werden kleinere Geschäfte gerne in U-Bahnhöfen oder an Bahnhöfen angesiedelt.
In Düsseldorf sieht Hansel Potenzial für drei bis vier große Läden sowie eine Vielzahl kleinerer Filialen. Im Herbst eröffnet ein Shop im Düsseldorfer Hauptbahnhof, ein weiterer Standort in der Altstadt ist in Planung. "In Berlin etwa haben wir derzeit 27 Standorte und das ist noch nicht das Ende", macht Hansel das Ziel deutlich.
In den deutschen Filialen werden derzeit täglich mehr als 30 Donuts-Sorten serviert, darunter auch speziell deutsche wie beispielsweise Nougat. Das Sortiment umfasst außerdem Muffins, Bagels und das US-Gebäck Munchkins.
Die Diskussionen über Fast Food, Kalorien und fette Speisen in den USA haben auch bei Dunkin’ Donuts Spuren hinterlassen: Im Internet gibt es inzwischen eine Auflistung über Inhaltsstoffe und Kalorien. Außerdem wurde das Sortiment um "leichtere" Produkte erweitert. So gibt es ab Juli auch in Deutschland Sandwiches.
Hergestellt werden alle Backwaren für NRW täglich mit mehr als 40 Mitarbeitern in einer Fertigungsstätte in Mülheim. Sie soll mit dem deutschen Markt wachsen. "Das Werk ist bereits für 100 Filialen in NRW ausgelegt", gibt Hansel die Richtung vor.