Modekette SinnLeffers baut 1000 Stellen ab und schließt Läden

Bundesweit sind zahlreiche Warenhäuser der Textilkette betroffen, unter anderem auch in Wuppertal und Krefeld.

Hagen. Die angeschlagene Textilkette SinnLeffers will bundesweit fast die Hälfte der Stellen streichen und zahlreiche Warenhäuser verkaufen. Etwa 1000 der 2360 Arbeitsplätze sollen wegfallen, teilte das Unternehmen am Montag in Hagen mit. Bis zum Frühjahr sollen bundesweit 24 der 47 Filialen geschlossen werden, unter anderem in Frankfurt, Hannover und Köln.

Von dem Personalabbau seien auf Basis von Vollzeitstellen rund 900 Beschäftigte in den Warenhäusern sowie rund 100 Mitarbeiter in der Hagener Zentrale betroffen. Betriebsbedingte Kündigungen seien nicht auszuschließen. Das Weihnachtsgeschäft werde auch in den vor der Schließung stehenden Filialen noch normal verlaufen, hieß es.

Vor zwei Monaten hatte die ehemalige Tochter des Handels- und Tourismuskonzerns Arcandor einen Insolvenzantrag gestellt. Das 2005 von einer Investorengruppe um die Deutsche Industrie-Holding (DIH) übernommene Unternehmen ging Mitte der 1990er Jahre aus den beiden Traditionshäusern Sinn und Leffers hervor. 2001 übernahm der Warenhauskonzern KarstadtQuelle (heute Arcandor) die Mehrheit an der SinnLeffers AG von der Schickedanz-Gruppe und weiteren Aktionären.

Nach der Sanierung rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz von durchschnittlich rund 310 Millionen Euro und mit einer Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Im laufenden Geschäftsjahr 2008/09 (1.8.) werde der Umsatz aber um 80 Millionen auf 400 Millionen Euro zurückgehen. Vergangenes Jahr schrieb SinnLeffers nach eigenen Angaben rote Zahlen im "mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich".