Panik an den Börsen: Kurse im freien Fall

finanzmarkt Trotz der Rettungsaktionen brechen die Aktienwerte weltweit ein. Der Dax allein verlor mehr als sieben Prozent.

Frankfurt. Die weltweite Finanzkrise und Sorgen um die Konjunktur haben gestern ein Beben an den Aktienmärkten ausgelöst. Der US-Börsenleitindex Dow Jones rutschte erstmals seit vier Jahren unter die wichtige 10000-Punkte-Marke. Der Deutsche Aktienindex Dax schloss gar mit einem Minus von 7,07 Prozent bei 5387 Zählern. Damit ist er auf den tiefsten Stand seit Juni 2006 gesunken. In Brasilien lösten die Turbulenzen eine regelrechte Börsen-Panik aus, so dass der Handel zeitweilig ausgesetzt werden musste.

Die dramatische Rettungsaktion für den angeschlagenen Münchner Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate und die Zusage des Bundes, für sämtliche privaten Spareinlagen der Deutschen zu garantieren, konnten die Märkte offenbar nicht beruhigen.

"Das Vertrauen der Anleger ist durch die Krise der Hypo Real Estate sehr stark angekratzt", sagte Bankexperte Christian Schmidt. Auch das Verhältnis unter den Banken habe sich immer noch nicht normalisiert. Zudem werde immer mehr erwartet, dass die Ausweitung der Finanzkrise auch Spuren in der übrigen Wirtschaft hinterlassen werde.

Die deutschen Banken und Versicherungen bleiben nach Einschätzung der Bundesregierung von milliardenschweren Verlusten durch die Finanzmarktkrise bedroht. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) nannte die Lage "hoch gefährlich".

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kritisierte, die von "unverantwortlichen Bankern" verursachte Krise setze die soziale Marktwirtschaft unter hohen Druck. Deshalb müssten die Finanzmärkte stärker reguliert werden. Verbraucherschützer warnten: "Die meisten Menschen haben Angst, dass ihr Geld nicht mehr sicher ist."