Umsatzrückgang bei Westlotto
Ein Fünftel weniger setzen die Lotteriegesellschaften mit Sportwetten um. Der Gewinn sinkt.
Düsseldorf. Die Debatte um das staatliche Glücksspielmonopol hat die Bilanz der Westdeutschen Lotteriegesellschaft (Westlotto in Münster) verhagelt. "2006 war für uns ein schwieriges Jahr und das laufende wird nicht leichter", sagte Westlotto-Chef Winfried Wortmann in Düsseldorf. Der Gesamtumsatz sank im vergangenen Jahr um zwei Prozent auf 1,77 Milliarden Euro. Im laufenden Jahr wird sogar ein Rückgang von neun Prozent erwartet.
Hintergrund sind die Auswirkungen des "Sportwetten-Urteils" des Bundesverfassungsgerichts vom 28. März 2006. Darin wurde den Politikern aufgetragen, das staatliche Glücksspielmonopol strikt am Spielerschutz und an der Suchtprävention auszurichten. Seitdem hat Westlotto Vertrieb, Werbung und Vermarktung streng an der Bekämpfung der Spielsucht und am Jugendschutz ausgerichtet. Sportwetten wie Oddset werden außerhalb der 3900 Lotto-Annahmestellen nicht mehr beworben.
Für Wortmann ist die Diskussion um das Glücksspiel weniger eine juristische als vielmehr eine gesellschaftspolitische Frage. "Ich glaube, dass der Staatsvertrag bis Ende 2007 kommt", sagte er.