Fluxus-Künstler Ben Patterson gestorben
Wiesbaden (dpa) - Einer der Mitbegründer der Avantgardebewegung Fluxus, Ben Patterson, ist tot. Der 82-Jährige sei am Samstag in seiner Wiesbadener Wohnung gestorben, teilte der Nassauische Kunstverein mit.
Der Amerikaner lebte seit Jahrzehnten in der hessischen Landeshauptstadt. Unter dem Motto „50 Jahre Fluxus“ hatte der Kunstverein Patterson 2012 mit einer großen Retrospektive geehrt. Der Musiker hatte 1962 die „Festspiele Neuester Musik“ mitorganisiert, die als Geburtsstunde der Bewegung gelten.
Der damals kreierte Name Fluxus steht für eine „fließende“ Kunstform zwischen den Medien, die die herkömmlichen Grenzen der Gattungen sprengen will. Nach der Premiere in Wiesbaden fand Fluxus weltweit Anhänger in bildender Kunst, Lyrik, Theater, Film und Musik. Zum weiteren Kreis zählen Künstler wie John Cage, Nam June Paik, Wolf Vostell, Joseph Beuys oder Yoko Ono.
2012 installierte Patterson den einzigen europäischen Zugang zu seinem „Museum for the Subconscious“ (Museum für das Unterbewusstsein) in Wiesbaden, das rund um die Uhr geöffnet ist. Das Museum nehme jedes nach dem Ableben gespendete Unterbewusstsein an, es gelange über einen bronzenen Gullydeckel in den Salzbachkanal unterhalb der Stadt, wie der Kunstverein mitteilte.
Patterson habe zu dem Werk erklärt: „Negative Menschen mögen denken: Den Abfluss hinuntergespült und weg...! Aber ich denke, in den Rhein und von dort in die Welt.“