Kunstfälscher sagen vor Gericht aus

Angeklagter erzählt von Sex, Drugs und Rock’n’Roll.

Köln. Im Kölner Kunstfälscherprozess um die fingierten Sammlungen „Jägers“ und „Knops“ haben sich die Angeklagten am MIttwoch erstmals geäußert. Der Hauptangeklagte Wolfgang B., von dem die mindestens 47 gefälschten Werke von Avantgarde-Künstlern des frühen 20. Jahrhunderts stammen sollen, berichtete vor dem Landgericht über sein Leben.

„Ich konnte mit 17 schon ziemlich viel“, sagte der 60-Jährige mit Blick auf sein abgebrochenes Kunststudium. Seine Jugend sei bestimmt gewesen von „Sex, Drugs und Rock ’n’ Roll“. An der Seite seiner Frau Helene habe er sein Leben aber radikal geändert.

Die mitangeklagte 53-jährige Helene B. sagte ebenfalls aus. Ihre Vernehmung musste zunächst aber unterbrochen werden, weil sie in Tränen ausbrach. Das Paar soll zusammen mit zwei Komplizen die Fälschungen der Werke von Malern wie Max Ernst und Max Pechstein in den internationalen Kunstmarkt geschleust haben. Dabei sollen sie fast 16 Millionen Euro kassiert haben.

Namhafte Kunstexperten und Auktionshäuser fielen auf den Schwindel herein. Das Urteil im Kunstfälscherprozess wird für März erwartet. Den Angeklagten drohen bis zu zehn Jahre Haft. dpa