Österreich ehrt Peter Weibel mit Oskar-Kokoschka-Preis

Wien/Karlsruhe (dpa) - Der Medienkünstler Peter Weibel ist am Freitag in Wien mit dem Oskar-Kokoschka-Preis der österreichischen Regierung ausgezeichnet worden.

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Die mit 20 000 Euro dotierte Auszeichnung würdigt das künstlerische Gesamtwerk Weibels, der das Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe leitet. Weibel sei ein Künstler, „der seit Jahrzehnten mit intellektueller Konsequenz und ästhetischer Schärfe die Kunst in einen Dialog mit gesellschaftlichen Verfasstheiten, ökonomischen Strukturen und wissenschaftlichen Entwicklungen stellt“, erklärte der Jury-Vorsitzende Gerald Bast, Rektor der Universität für Angewandte Kunst in Wien.

„Ich freue mich sehr über den Preis“, sagte Weibel vor der Feierstunde. Es mache ihn sehr glücklich, mit früheren Preisträgern wie Gerhard Richter oder Yoko Ono in einer Reihe zu stehen. Zu Oskar Kokoschka habe er ein besonderes Verhältnis, sagte Weibel, der österreichischer Staatsbürger ist, sich aber als Kosmopolit versteht. So habe er mit zwei anderen Künstlern 1966 den Kulturreferenten in Wien um einen Reisekostenzuschuss für die Teilnahme an einer Konferenz in London gebeten.

Der Beamte habe geantwortet: „Wie kommen Sie auf die Idee, zu mir zu kommen? Sie sind alles Mögliche, aber keine Künstler!“ Daraufhin habe er sich und seine beiden Kollegen in eine Tradition mit Gustav Klimt, Egon Schiele und Oskar Kokoschka gestellt, sagte Weibel der Nachrichtenagentur dpa. „Da hat er uns angeschaut und gesagt: „Ja wissen Sie, die drei waren ja auch keine Künstler.““

Schiele und Klimt seien hoch talentierte Zeichner und Maler, sagte Weibel. Aber „der Kokoschka hat viel mehr gemacht, er war das Multitalent“. Und Kokoschka habe sich auch als politischer Künstler verstanden. Mit Blick auf die Preisverleihung sagte Weibel: „Ich bin jetzt tatsächlich legitimer Nachfolger von Kokoschka.“