2011: Das Jahr der starken Frauen
Ein fiktiver Rückblick auf das am Samstag beginnende 2011
Samstag, 31. Dezember 2011. Ein Jahr voller dicker Überraschungen endet. Vor allem dank starker Frauen.
Wer hätte etwa diese Begeisterung zur Fußball-WM der Frauen erwartet? Millionen Autos fuhren mit lustig flatternden, schwarz-rot-goldenen Wimpelchen herum. An den Spielstätten der Deutschen in Mönchengladbach und Leverkusen campierten euphorische Fans in riesigen Zeltstädten. Die Euphorie bei der WM der Männer 2006 war nichts dagegen. Mit ihren sieben Toren sicherte die Düsseldorferin Inka Grings den Titel für Deutschland.
Frauen-Power auch in der Politik: NRW-Ministerpräsidentin Kraft und ihre Stellvertreterin Löhrmann gewannen trotz Minderheitsregierung Souveränität und Ansehen. Als im September überraschend ein Linken-Abgeordneter zur SPD wechselte, wurde viel über dessen Motive spekuliert. Aber womöglich hätten die Damen des Überläufers gar nicht bedurft, so abgeklärt wie sie zuvor mit wechselnden Mehrheiten jonglierten.
Weitere Beispiele: Die Wahl Renate Künasts als erste Frau zur Regierenden Bürgermeisterin Berlins war schon keine Überraschung mehr. Dass hingegen Julia Klöckner für die CDU in Rheinland-Pfalz den glücklosen SPD-Mann Beck als Ministerpräsidenten ablöste, verblüffte selbst Parteifreunde. Denn insgesamt tat sich die CDU 2011 sehr schwer. Wovon sich allerdings die Bundeskanzlerin nicht beirren ließ. Sie ignorierte stoisch alle schlechten Signale — und scheint sich seit einigen Wochen wieder in einem Stimmungshoch zu sonnen.
Im Rampenlicht, aber eher als große Verliererin, stand Lena. Der Eurovision Song Contest in Düsseldorf sorgte zwar dafür, dass bis Nettetal und Wermelskirchen sogar Zimmer mit fließend kaltem Wasser zu astronomischen Preisen vermietet wurden und Düsseldorf europaweit Freunde gewann. Doch Lenas vorletzter Platz, lediglich aus Österreich und Moldawien gab es Punkte, war bitter. Folge: Jetzt darf Ralph Siegel für den Wettbewerb 2012 wieder den deutschen Titel schreiben.
Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, Zweifel am Wahrheitsgehalt dieses fiktiven Jahresrückblicks haben, ist das legitim. Vorschlag zur Güte: Ausschneiden, aufheben — und wir schauen uns das gerne in 365 Tagen nochmal gemeinsam an!