Meinung Rechtsbrüche wie im Rheinbad dürfen nicht folgenlos bleiben

Meinung · Videoüberwachung, Ausweispflicht, Bändchen am Arm als Eintrittskarte - es ist notwendig, dass Düsseldorf damit auf die Randale im Rheinbad reagiert. Die Stadt muss ihre Bürger schützen. Ein Kommentar.

Annette Ludwig.

Foto: Sergej Lepke

Videoüberwachung, Ausweispflicht, Bändchen am Arm als Eintrittskarte – mit diesen Maßnahmen will die Stadt Düsseldorf künftig Randale im Rheinbad verhindern. Drei Mal musste die Polizei in den vergangenen Wochen das Bad schließen, um die Lage in den Griff zu bekommen. Es ist notwendig, dass die Stadt reagiert. Schon nach dem zweiten Einsatz hätten entsprechende Konsequenzen gezogen werden sollen.

Die Stadt muss die Bürger schützen, die einen Tag im Freibad verbringen möchten. Und diejenigen, die im Freibad arbeiten. Wenn Jugendliche ein ganzes Bad in Atem halten, wenn sie Grenzen ausloten oder überschreiten wollen, dann muss gehandelt werden. Und zwar unabhängig davon, welche Nationalität sie haben. Diese Maßnahmen sind nun eingeleitet.

Dennoch bleiben Fragen: Im Fall vom vergangenen Freitag gab es genau zwei Anzeigen, mehr nicht. Auch bei den Einsätzen zuvor hatte es keine erkennbaren Konsequenzen gegeben. Es wurden nicht einmal die Personalien der Randalierer festgestellt – Deeskalation habe im Vordergrund gestanden, hieß es. Das sorgt zu Recht für Unverständnis.

Schon länger beklagen Bademeister zunehmende Aggressivität, nicht nur in Düsseldorf. Die Hemmschwelle ist gesunken.

Deutlich hat dies Peter Harzheim, Präsident des Bundesverbandes deutscher Schwimmmeister, in dieser Zeitung formuliert: „Es gibt zum Beispiel nordafrikanische Cliquen, die sich mit unseren Werten nicht identifizieren. Das zeigt sich auch deutlich in den Bädern. Da werden aus meiner Sicht unsere Regeln mit Füßen getreten.“ Die Einhaltung der Regeln muss der Staat sicherstellen. Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass Rechtsbrüche folgenlos bleiben. Das wäre eine Einladung an alle, die unsere Werte nicht achten, weiter Grenzen zu überschreiten. Und es wäre eine Bankrotterklärung des Rechtsstaats.