1500 Forellen für das Vorflutbecken der RG Textil-Technik

Eigentümer Clemens Holzki will schrittweise eine Fischzucht im Luisental aufbauen.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Ende Juli 2012 stellte die insolvente RG Textil-Technik im Luisental die Produktion ein. Seither wirkte die Industriebrache wie ausgestorben. Doch jetzt herrscht zumindest im ausbetonierten Vorflutbecken wieder reges Leben: 1500 Forellensetzlinge tummeln sich seit Mittwochvormittag in der knapp 150 Kubikmeter fassenden Anlage.

Für Clemens Holzki, seit der Zwangsversteigerung im September Eigentümer des Geländes, ist das nur der erste Schritt auf dem Weg zu einer Fischzucht, die er hier plant. „Meine Großeltern väterlicher- und mütterlicherseits waren Selfmade-Landwirte. Und ich werde jetzt da auch tätig werden.“

Zum Jahresende soll ein Teil der Regenbogenforellen vor Ort geschlachtet und verkauft werden. Dafür muss das alte Pumpenhäuschen noch hergerichtet werden. Die restlichen Fische werden sich über hochwertigeres Futter bis zum nächsten Jahr zu größeren Lachsforellen entwickeln.

Der Outdoor-Zucht soll nach Holzkis Vorstellung perspektivisch noch eine Indoor-Zucht anderer Fischarten folgen, wenn die entsprechenden Genehmigungen vorliegen. Doch dafür müssen das fast 8000 Quadratmeter große Gelände und die Firmengebäude erst einmal vollständig entrümpelt werden.

Ein halbes Jahr ist Holzki jetzt Besitzer, insgesamt ein Jahr werde es dauern, bis überall „klar Schiff“ sei, wie er das nennt. Gut 320 000 Euro hat er bei der Versteigerung für die Immobilie gezahlt. Ehe sie nutzbar ist, werde seine Investition auf 400 000 Euro angestiegen sein, glaubt er.

Schon tonnenweise ist Material abgefahren worden. im hinteren Bereich des Geländes werden gerade alte Probeentnahmestellen für Grundwasser aus Sicherheitsgründen verfüllt. Auch manche Stelle in den alten Produktionsstätten ist bereits ausgebessert.

Was dort einmal entstehen soll, lässt Holzki noch offen. Die avisierte Fischzucht wird nur einen kleinen Teil beanspruchen. Eine industriell-gewerbliche Nutzung der Hallen hält er für eher unwahrscheinlich.

57 Jahre ist Holzki jetzt alt. Er brauche immer mal wieder eine neue Herausforderung, begründet er den Kauf der Industriebrache, für den es keinerlei Kredit gab. Aus seinem in der Luisenstraße geplanten Seniorenwohnprojekt ist ja vorerst nichts geworden. Seit Langem befindet sich Holzki deswegen mit der Stadt im Rechtsstreit. Drei Verfahren sind nach seinen Angaben derzeit noch anhängig. „Das kann noch Jahre dauern.“