Ausschuss: Wohnheim am Hammerweg kann geschlossen werden
Der Bedarf an Plätzen sinkt weiter. Die verbleibenden Bewohner ziehen auf die Luisenhöhe um.
Burscheid. Der Bedarf an Unterkünften für Aussiedler, Asylbewerber, Flüchtlinge und Obdachlose in Burscheid sinkt weiter. Deshalb hat der Ausschuss für Soziales und Schulen bei seiner Sitzung am Dienstag den Beschlussvorschlag einstimmig begrüßt, die Unterkunft für Aussiedler am Hammerweg 12-14a aufzugeben, die Platz für 60 Personen bietet. Die Unterbringung der aktuell vier dort wohnenden Aussiedler soll künftig in der Obdachlosenunterkunft Luisenhöhe 7 erfolgen.
Da nach Auskunft von Produktbereichsleiter Christoph Haendeler "die Reibungen zwischen Deutschen und Ausländern weitestgehend zurückgegangen" sind, sei die Entstehung eines sozialen Brennpunktes durch die Umsiedlung der Hammerweg-Bewohner nicht zu erwarten. Um jeglichen Spannungen vorzubeugen, soll die Unterbringung der Bewohner aus dem Hammerweg getrennt nach Etagen erfolgen. Insgesamt stehen 15 Sollplätze in der Obdachlosenunterkunft Luisenhöhe 7 zur Verfügung, von denen nur fünf genutzt werden.
Es wäre nach den Unterkünften an der Höhestraße 56 und der Bürgermeister-Schmidt-Straße 7b (Altes Badehaus) bereits die dritte Einrichtung, die die Stadt aufgrund der geringer werdenden Nachfrage schließen könnte. Die Unterkunft an der Bismarckstraße kann derzeit aus technischen Gründen nicht belegt werden.
Von den ursprünglich 300 Plätzen - verteilt auf acht Unterkünfte - blieben mit der Schließung noch 160 übrig, von denen derzeit jedoch nur 36 belegt sind. Mit der Aufgabe des Wohnheims im Hammerweg spart die Stadt jährlich rund 40 000 Euro Mietkosten ein. Dem gegenüber stehen Mehrkosten in der Luisenhöhe von lediglich 5000 Euro.
Der Beigeordnete Stefan Caplan gab den Mitgliedern des Schul- und Sozialausschusses auch einen Zwischenstandsbericht in Sachen Essensversorgung Burscheider Kinder ab. Es bestehe auch in Burscheid Handlungsbedarf, so Caplan, der das Landesprogramm allerdings nicht als Ideallösung ansieht. Das von der Landesregierung beschlossene Förderprogramm "Kein Kind ohne Mahlzeit" sieht vor, bedürftigen Kindern ein bezuschusstes Mittagessen bereitzustellen, bei dem das Land und die Eltern jeweils einen Euro und die Stadt 50 Cent beisteuern.
Der kommunale Anteil von jährlich 100 Euro pro Kind könne über Dritte refinanziert werden. Und da scheint die Verwaltung ein Burscheider Unternehmen als Geldgeber gefunden zu haben. "Es gibt eine mündliche Zusage über zwei Jahre", bestätigte Caplan, der aber Einzelheiten noch nicht nennen wollte.