Feuerwehr baut an ihrem Wahrzeichen
Richtfest: Der neue Steigeturm erhält eine bergische Fachwerkoptik und soll bis zum Herbst fertig sein.
Burscheid. Aller guten Dinge sind zwei. Das kann die Burscheider Feuerwehr spätestens seit Freitag vorbehaltlos bestätigen. Denn nicht nur der Steigeturm musste zweimal gebaut werden. Auch bei der Richtfest-Zeremonie bedurfte es zweier Versuche, ehe das Schnapsglas, mit dem das neue Bauwerk nach dem Richtspruch getauft wurde, ordnungsgemäß zersprang. Die vielen Kameraden und Freunde der Wehr nahmen die kleine Panne mit einem Schmunzeln auf.
Mit dem Neubau, der im Herbst endgültig fertig sein soll, verfügt die Feuerwehr endlich wieder über einen nutzbaren Steigeturm. Der Vorgänger, der 1984 mit dem Bau der Wache errichtet wurde und aufgrund des abgesackten Fundaments als "schiefer Turm von Burscheid" bekannt geworden war, durfte wegen Einsturzgefahr seit längerer Zeit nicht mehr betreten werden. Ein Neubau war unumgänglich.
Besonderen Dank sprach Löschzugführer Ulrich Hanke den vielen Helfern aus, die bislang rund 1000 Arbeitsstunden in Abriss und Neubau investiert haben. Bei den Arbeiten wurden sie regelmäßig durch Einsätze unterbrochen. "Als wir gerade dabei waren, das Dach aufzusetzen, fing es an zu regnen", erinnert sich Hanke an das folgenreiche Unwetter vor zwei Wochen. "Danach waren wir den ganzen Nachmittag unterwegs. Die Leute hat es gefreut, dass wir alle so schnell vor Ort waren."
Brandmeister Dirk Förster bekam Sonderapplaus. Er hatte die Planung und Bauausführung übernommen und war auch Ideengeber für das Aussehen des neuen Wahrzeichens der Wehr, das in bergischer Fachwerkoptik gestaltet wurde. "Wenn er fertig verkleidet ist, wird er unser ganzer Stolz werden", glaubt Förster. Aufgrund der leichteren Konstruktion mit Holzbalken (der alte Turm bestand hauptsächlich aus Beton) hofft man, ein erneutes Absacken des Fundaments zu verhindern.
Ohne Sponsoren wäre das Vorhaben wohl nicht finanzierbar gewesen. Die 15 000 Euro seitens der Stadt hätten nach Auskunft der Wehr nicht ausgereicht, um Abriss und Neubau zu realisieren. Die Unternehmen Federal-Mogul und Fietz stockten die Summe auf, viele andere Firmen waren mit Sachspenden, Rabatten oder der Bereitstellung von Geräten und Maschinen behilflich.