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Bürgerbus feiert „Mobiläum“

Seit zehn Jahren gibt es in Burscheid den Bürgerbus-Verein. Am Wochenende wurde mit anderen Busteams groß gefeiert.

Foto: nicole haase

Burscheid. „Mobiläum“ war das passende Wort für die Feier zum zehnjährigen Bestehen des Bürgerbus-Vereins Burscheid. Denn die willkommene Ergänzung zum städtischen Busverkehr hat erkennbar dazu beigetragen, die Anwohner auf angenehme Art mobil zu halten.

Foto: Nicole Haase

Am Samstagmittag fuhr der erste Bus auf das Gelände hinter der Hauptschule. Es war die Mannschaft aus Leichlingen in ihrem Reservebus. Kurz danach stand der Bus aus Witzhelden daneben. Der Bus von Burscheid gesellte sich dazu, gefolgt vom Bus aus Wermelskirchen. Alle Linien hatten auch an diesem besonderen Feiertag ihren Fahrplan pünktlich eingehalten. Der Vereinsvorsitzende Klaus Kupferschmidt erklärte in seinen Begrüßungsworten, dass die Fahrzeuge aus Odenthal und Wuppertal erst nach erfüllter Pflicht eintrudeln würden. Als einer der wenigen Bürgerbusse, die mit Erdgas vorwärtskommen, fällt der knallgelbe Burscheider unter den Fahrzeugen in eher gedeckten Farben direkt ins Auge.

Zum Jubiläum fanden sich außer den Mitgliedern des hiesigen Bürgerbus-Vereins 80 weitere Gäste ein, darunter auch Europa-Politiker Herbert Reul, der Landtagsabgeordnete Rainer Deppe und Bürgermeister Stefan Caplan. Den musikalischen Auftakt der Feier ließen sechs junge Mitglieder des Jugendblasorchesters der Musikschule erklingen, unter Leitung von Heike Siemers.

Ins Leben geholfen hat den Bürgerbus-Verein vor zehn Jahren der ebenfalls anwesende Altbürgermeister Hans Dieter Kahrl. Nach einem Jahr Fahrbetrieb stand die Zukunft des Projekts auf der Kippe. Auch da gab Kahrl den neuen Ideen in Werbung und Publikumsfreundlichkeit grünes Licht. Heute ist die starke Truppe mit 22 Herren und sechs Damen einer unter insgesamt 113 Bürgerbus-Vereinen in NRW und hat weiterhin guten Kontakt zur Kommunalverwaltung durch engagierte Mitglieder in diesen Reihen. Bei über hundert Fahrten pro Woche kommen im Jahr 15 000 Fahrgäste zusammen.

Zwischen dem gut erkennbaren Team in seinen Westen standen sowohl altgediente Fahrer sowie Herren, die sich um Aufnahme in die Reihe der Fahrer bewerben. Zu den Ehrenamtlichen am Steuer gehört von Anfang an auch Ingo Leifheit. Er fand interessant, was sein Nachbar ihm 2004 von dieser Bürgerbus-Aktion erzählte und ließ sich gerne anheuern. Auch die Untersuchungen und Prüfungen bestand er ohne Probleme, einschließlich der „Gesichtskontrolle“.

Hans Scheurlen wird wohl ab Juli auf den Dienstplänen auftauchen. Dann endet seine reguläre Berufszeit und es werden einige Stunden in der Woche frei für das, was er als sehr sinnvolle Tätigkeit empfindet. Rudolf Kasper kennt sich nach zwei Monaten Mitfahren auf den beiden Routen schon gut aus. Er schloss sich seinen Turnerfreunden vom BTG an, von denen fünf ebenfalls Bürgerbus-Fahrer sind. Kasper kann gut nachvollziehen, dass die Bürger den kleinen Bus mit der familiären Stimmung im Inneren schätzen, auch wegen des moderaten Tarifs, der sich in den zehn Jahren nur verschwindend gering erhöhte. Weitere Fahrer sind bei allen Vereinen sehr erwünscht, ob es sich um den bereits seit dreizehn Jahre aktiven Wermelskirchener handelt oder den jüngsten darunter, die Witzheldener Crew.