Trödel-Markt Das große Wühlen zur späten Stunde

Im Gemeindehaus Hilgen-Dünweg wurde am Freitagabend getrödelt. Die Überbleibsel wurden gespendet.

Hilgen. Es war im Schaukasten zu lesen, es lagen Flyer aus. Sie kündigten an: Am letzten Freitag vor den großen Ferien, ab 18 Uhr, soll sich der vordere Trakt vom evangelischen Gemeindehaus in Hilgen-Dünweg in einen Frauen-Trödelbazar verwandeln. 28 Frauen trödelten nicht lange und meldeten sich an. Sie unterzogen ihre Kleiderschränke, Modeschmuck-Vorräte und Taschen-Depots einer strengen Durchsicht. Was ihnen schon länger nur Platz wegnahm, wurde auf den Tischen dekorativ aufgebaut und den überraschend zahlreichen Besucherinnen präsentiert.

Die Idee, in Dünweg eine Variation der Opladener Ladies-Night zu versuchen, kam von Christiane Heider. Als Mitarbeiterin im evangelischen Gemeindebüro hat sie Erfahrung mit dieser Art von Veranstaltung, wie der Organisation des Weihnachtsbazars.

Kleiderständer, bestückt mit Blusen, Partykleidern, Jacken und Dirndl luden zum Stöbern ebenso ein wie die Fülle der Pullover, T-Shirts, Jeans, Schals und Shorts, Taschen und Schuhen in allen möglichen Farben und Größen auf und unter den Tischen.

Theresa Moreira und ihre Schwester suchten nach nichts Bestimmtem. „Wir schauen uns alle Dinge an, und wenn uns etwas gefällt, verhandeln wir über den Preis. Am Ende sollten Käuferin und Verkäuferin zufrieden sein.“ Ein Hut mit breiter Krempe und aus buntem Tweedstoff fiel auf - aber wer hat schon einen derartig großen Kopfumfang? Das Geheimnis: Es war ein Fahrradschutzhelm — als Damenhut verkleidet.

Ihr attraktivstes Stück hatte Kristina Wagner bereits in den ersten Minuten verkauft: ein Marken-T-Shirt. Sie stand zum allerersten Mal überhaupt auf einem Trödelmarkt und fand die Gelegenheit, nur Frauen als Interessentinnen zu treffen, sehr angenehm.

Birgit Lenz-Bangert überlegte lange. Soll sie sich für die kräftig-blaue oder für die grasgrüne Jacke entscheiden? Grün und blond wurden sich einig. Hin und her über die Tische wiederholten sich die Fragen. „Was soll diese Tasche bringen?“ „Welche Größe hat die Hose?“

Wer seinen Augen eine Pause gönnen wollte, nahm an den kleinen Tischen vor dem Tresen Platz und genoss etwas vom Obstsalat im Glas oder Tomaten in pikanter Soße, Fingerfood-Häppchen verschiedener Sorten.

Am Ende der Trödelzeit um 21.30 Uhr waren leider mehr Reststücke übrig als erhofft. Sie brauchten aber nicht wieder in die Schränke zurück. Es wurde der Bodelschwinghschen Stiftung in Bethel überlassen.

Wird der Frauen-Trödelbazar zur festen Einrichtung? Verschiedentlich waren Stimmen zu hören, die sehr begrüßen würden, wenn es möglich wäre, drei- bis viermal im Jahr die Durchführung zu stemmen.