Ferien Ein großes Schloss und seine Stadt
Köln · Jetzt im Sommer bieten sich kurze Ausflüge in die Umgebung rund um Köln an. Mit dem 49-Euro-Ticket von Bus und Bahn sind sie kostengünstig, umweltfreundlich und bringen reichlich Abwechslung in den Ferienalltag.
Wir haben uns für Sie nach Städten umgeschaut, die keine 99 Minuten Bahnfahrt von Köln entfernt liegen und die sich alle durch ihre Straßennamen in der Domstadt wiederfinden.
So werden wir in den kommenden Wochen unter anderem noch nach Venlo in der niederländischen Provinz Limburg, nach Siegburg, zum Wallfahrtsort Kevelaer am Niederrhein, nach Neuss und zur Zollfeste Zons sowie nach Pulheim mit der Abtei Brauweiler und dem Mühlendorf Stommeln reisen. Los geht es aber heute mit der im Rhein-Erft-Kreis gelegenen Stadt Brühl, die man mit der Bahn von Köln in knapp 15 Minuten erreichen kann.
Das Brühler Wahrzeichen
liegt direkt am Bahnhof
Um zum Wahrzeichen Brühls zu gelangen, muss man vom Bahnhof nur wenige Meter weit gehen. Dann steht man direkt vor Schloss Augustusburg und erlebt Rokoko in Reinkultur. Imposant ist nicht nur das Gebäude, sondern auch der Park direkt am Schloss. Es war die Lieblingsresidenz des Kölner Kurfürsten und Erzbischofs Clemens August und gilt als eines der ersten großen Rokoko-Bauwerke in Deutschland. Erbaut wurde das Schloss, das zum Unesco-Weltkulturerbe gehört, in der Zeit zwischen 1725 und 1768.
Besichtigen kann man den Prachtbau mit seinem prunkvollen, von Balthasar Neumann gestalteten Treppenhaus bei einer der regelmäßig während der Öffnungszeiten angebotenen Führungen. Gut zwei Kilometer entfernt liegt das benachbarte Jagdschloss Falkenlust. Die Gartenanlage entstand im Stil der französischen Gartenkunst und lädt zu einem erholsamen Spaziergang ein. Schatten findet der Besucher im heißen Sommer in den Lindenalleen am Schloss. Auch ein Wald gehört zur Anlage. Dort befindet sich das Jagdschloss.
Bei der Gestaltung des Gebäudes, das lange als Repräsentationsschloss der Bundesregierung und des Bundespräsidenten diente, wirkten deutsche, italienische und französische Architekten, Maler und Bildhauer zusammen und schufen so ein einzigartiges Ensemble, das bis heute seine Besucher begeistert. Errichtet wurde das Schloss auf den Ruinen einer mittelalterlichen Wasserburg.
Nicht verpassen sollte man zudem einen Besuch der Schlosskirche St. Maria von den Engeln. Die ehemalige Klosterkirche ist verbunden mit einem alten Klostergebäude der Franziskaner, in dem heute das Brühler Rathaus untergebracht ist. In unmittelbarer Nähe zur Kirche befindet sich auch das Geburtshaus des weltweit bekannten Malers Max Ernst, der 1891 in Brühl geboren worden ist. In ihm hat das Fantasielabor des Max-Ernst-Museums seinen Platz gefunden.
Das Museum selbst liegt nicht weit entfernt. Das Haus widmet sich dem Leben und Werk des Künstlers, zeigt aber auch regelmäßig spannende Sonderausstellungen. In der Sammlung gibt es einen Überblick über 70 Schaffensjahre von Max Ernst, der zu den wichtigsten Künstlern des 20. Jahrhunderts zählt. Zur Sammlung gehören unter anderem 70 Bronzeplastiken und Skulpturen aus dem persönlichen Besitz des Künstlers.
Nach so viel Kultur bietet sich ein Einkaufsbummel durch die Fußgängerzone mit ihren schönen kleinen Läden und den zahlreichen Restaurant- und Caféterrassen an. Lohnenswert sind auch Ausflüge zu nahe gelegenen Attraktionen wie dem Phantasialand, der Wasserskianlage Brühl, dem Kletterwald Schwindelfrei und der Via Ferrata, dem höchsten urbanen Klettersteig Europas.
Etwa 30 Minuten vom Schloss entfernt befindet sich der 1874 von der Rheinischen Eisenbahngesellschaft erbaute Kaiserbahnhof im Stadtteil Kierberg. Dieser dürfte zu den schönsten deutschen Bahnhofsgebäuden gehören. Er beherbergt ein Restaurant und einen Biergarten, mit einer großartigen Aussicht. Seinen Namen bekam der Bahnhof durch einen Besuch von Kaiser Wilhelm I. Vom Kaiserbahnhof geht es mit der RB24 direkt zurück nach Köln.