Er bringt den Swing ins Bergische

Engelbert Wrobel spielt seit über 20 Jahren die Musik der 1920er bis 1940er Jahre.

Burscheid. Die Swing Society wird 20 Jahre alt, ihr Gründer Engelbert Wrobel wird 50 Jahre alt und Swing-Legende Benny Goodman wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden. Für Swing-Musiker Wrobel sind das gleich drei gute Gründe, wieder einmal ein Konzert in seiner Heimatstadt Burscheid zu geben.

Im Oktober steht er mit den zwei renommierten Swing-Musikern Antti Sarpila aus Finnland und Frank Roberscheuten aus den Niederlanden als Three Tenors of Swing - die drei Tenöre des Swing - im Haus der Kunst auf der Bühne.

"Das Projekt mit den drei Tenören gibt es seit etwa fünf Jahren", sagt Engelbert Wrobel. "Zwei-, dreimal gehen wir im Jahr für ein paar Tage auf Kurztournee." Zweifel, dass das Zusammenspiel nicht klappen könnte, weil sich die Musiker zu selten sehen, hat der Klarinettist nicht. "Dieser klassische Swing der 20er bis 40er Jahre, den wir spielen, unterliegt bestimmten Regeln. Da weiß jeder, was er zu tun hat."

Über Frank Roberscheuten hat er damals auch Antti Sarpila kennengelernt. Wie so oft in der Musikbranche hieß es dann: "Wir müssen unbedingt mal was zusammen machen." Viele Verabredungen dieser Art kommen dann nicht zustande, aber: "Wir haben uns tatsächlich getroffen. Daraus sind dann die Swing-Tenöre geworden."

Alle drei stehen seit Jahren eigenen Musikformationen vor. Wrobels Swing Society aber ist es, die auch als Hintergrundband für die drei Swing-Tenöre spielt. "Das hat den Grund, dass die Gruppe seit 14 Jahren in derselben Besetzung musiziert und ein eingespieltes Team ist." Jeder der drei Tenöre schreibt eigene Arrangements.

Oft werden die erst morgens vor dem Auftritt geprobt. "Aber bei Swing ist das möglich", sagt Wrobel. Sein Hauptinstrument ist die Klarinette, ebenso wie bei Antti. Im Konzert jedoch dürfen sich die Burscheider auf eine bunte Mischung freuen. "Mal sind wir alle mit Klarinette auf der Bühne, mal alle mit Saxophon, mal gemischt."

Auf den Auftritt im Bergischen freut sich Engelbert Wrobel besonders. "Ich bin zwar in der Nordeifel aufgewachsen, lebe aber seit 16 Jahren hier. Es ist immer toll, in Burscheid zu spielen, ich kenne so viele Menschen und es ist schön, zu sehen, dass viele davon in unser Konzert kommen."

Zu Ehren von Benny Goodman werden Stücke des Swing-Genies das Konzert dominieren. "Zum einen, weil Goodman in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre, zum anderen auch, weil er als Klarinettist eines meiner Vorbilder ist", sagt Wrobel.

Aber auch anderen Vorbildern eifert Wrobel nach. "Einige Swing-Musiker haben Stücke mit Streichern eingespielt." Das hat der Burscheider auf seiner neuen CD nun auch gemacht. "Es war nicht ganz billig, aber ich habe mir diesen Wunsch vorab zu meinem 50. Geburtstag im November erfüllt."

Den wird er groß feiern. Mit Freunden, Musikern und Fans. "Es gibt Menschen, die uns seit 20 Jahren hinterherreisen, also seit der Gründung der Swing Society. Die kennt man irgendwann auch privat sehr gut." Von manchen muss er aber auch Abschied nehmen: "Unseren Bassist werden wir leider verlieren. Er hat eine Stelle in der Bigband des NDR bekommen."