Gewerbegebiet: Vier weitere Firmen haben den Zuschlag

Die Vermarktung in Linde/Irlen übertrifft die Erwartungen.

Burscheid. Sogenannte erste Spatenstiche in irgendwelchen Baugebieten sind in der Mehrzahl nur inszenierter Unfug: Ein paar Herren in häufig drecksarbeitsuntauglicher Kleidung stochern mit meist nigelnagelneuen Spaten an irgendeiner Stelle im Acker herum, wo wenige Meter daneben die Bagger längst mit der tatsächlichen Arbeit begonnen haben. Im neuen Gewerbegebiet Linde/Irlen war das gestern Mittag nicht anders.

Doch der nur vermeintliche Auftakt der Erschließungsarbeiten des 27 000 Quadratmeter großen Geländes war dann doch Anlass für einige neue Informationen: so zu den Namen der vier Firmen, die dem schon im Bau befindlichen Internetversandhandel "Golf & Günstig" folgen wollen.

Größter Brocken ist die Hugo Faßbender Dichtungsgesellschaft, die mit ihren rund 40 Mitarbeitern Kaltenherberg verlassen wird und auch ihr Lager auf dem ehemaligen Thiel-Gelände aufgibt. Faßbender gehört zum Dichtungskonzern Freudenberg in Weinheim und plant mit dem Umzug auch einen Zuwachs bei den Arbeitsplätzen.

Dazu kommen die Dames Metallverarbeitung aus Solingen, die sich von sieben auf 14 Mitarbeiter verdoppeln will, und die WHM Gerüstbau GmbH aus Hilgen (neun Beschäftigte). Schließlich zieht auch der Betrieb Saffer Motorland von der Pastor-Löh-Straße nach Linde/Irlen.

Damit sind laut Bürgermeister Hans Dieter Kahrl rund 15 000 Quadratmeter oder gut 60 Prozent des Gewerbegebietes schon verkauft. Mit zwei weiteren Firmen werde derzeit verhandelt, eine davon befindet sich zurzeit noch auf dem Thiel-Gelände. Dass bisher nicht mehr Betriebe von dort ins neue Gewerbegebiet gewechselt sind, begründet Kahrl damit, dass bei zwei Firmen der Bebauungsplan einer Ansiedlung im Wege gestanden habe.

Gut eine Million Euro zahlt die Stadt für die Erschließung; der Zinsdienst sollte eigentlich für fünf Jahre von einem Fonds der Rheinisch-Bergischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft (RBW) übernommen werden, ehe die Stadt die Zinsen zurückzahlen muss. Doch weil die Vermarktung "deutlich rascher als erwartet" erfolgt, könnte kommendes Jahr schon alles abgewickelt sein.

Auch die Baufirma Strabag setzt auf Schnelligkeit: Wenn das Wetter mitspielt, soll die Erschließung noch vor dem Winter abgeschlossen sein.