Kirchenkreis: Belastung für Gemeinden wächst

Grund ist eine neue Umlage für die Versorgungskasse. Hinter der Realschulförderung stehen Fragezeichen.

Leverkusen/Burscheid. Auf die 13 evangelischen Gemeinden im Kirchenkreis Leverkusen kommen in den nächsten Jahren weitere Belastungen zu. Grund ist die Deckungslücke auf Landeskirchenebene in der Versorgungskasse für Pfarrer und Kirchenbeamte. Bis zum Jahr 2057 fehlen rund 80 Millionen Euro.

Nach einem besonderen Schlüssel sollen die Gemeinden dieses Finanzloch jetzt schließen helfen. Zehn Prozent ihrer jeweiligen Pfarrstellenkosten müssen sie künftig zusätzlich aufwenden - und dieser Beitrag wird im Laufe der Jahre noch auf 35 Prozent steigen. Das heißt auch, dass die aufgrund der guten Konjunktur derzeit etwas besser ausfallenden Kirchensteuereinnahmen nicht bei den Gemeinden ankommen.

Auf der Kreissynode, die am Wochenende in Monheim-Baumberg tagte, wurde ein Finanzkonzept von 2009 bis 2013 beschlossen, in dem sich der Kirchenkreis ein Stück weit mit seinen Gemeinden solidarisiert. Auf 50 000 Euro jährlich will er zugunsten der neuen Umlage verzichten und diese Summe analog zur steigenden Belastung der Gemeinden auch erhöhen.

Superintendent Gert-René Loerken stellt aber im Gegenzug klar: "Wir werden bestimmte Dinge nicht mehr tun können." Ein Beispiel sei die jährliche Unterstützung der Realschule in Burscheid. Obwohl die Trägerschaft schon lange auf die Landeskirche übergegangen ist, muss Leverkusen noch bis 2010 einen jährlichen Schuldendienst in Höhe von 70 000 Euro leisten - für die Renovierung anlässlich des Trägerwechsels. Dazu kommen noch 40 000 Euro für den laufenden Betrieb.

Wenn wie geplant eine Schulstiftung errichtet werde, so Loerken, "dann muss darüber geredet werden, wie nicht nur die Landeskirche, sondern auch der Kirchenkreis entlastet wird". Ähnliche Überlegungen gelten der Leverkusener Suchtberatung.

Erleichtert zeigte sich Loerken über zwei weitere Entscheidungen der Synode: Die Stelle des zum Jahresende in den Ruhestand wechselnden Schulreferenten Horst Leske wird im bisherigen Umfang wiederbesetzt. Damit sei die fachliche Begleitung und Beratung von 270 Religionslehrern an 96 Schulen im Kirchenkreis gesichert.

Auch das Diakonische Werk, dessen Leiter Friedemann Küppers im April 2008 ausscheidet, wird weiter an den Kirchenkreis angebunden bleiben und wie bisher von einem Pfarrer oder einer Pfarrerin geleitet werden.

Mit 25 000 Euro aus den freien Rücklagen will sich de Kirchenkreis bei der Genossenschaft Oicocredit beteiligen, die weltweit Bedürftigen Kleinstkredite zur Existenzgründung vergibt.