Herbert Reul behält Sitz in Straßburg

Der Leichlinger rutscht als letzter CDU-Kandidat der Landesliste ins Europäische Parlament.

Rhein.-Berg. Kreis. Erst um 1.30Uhr in der Nacht zum Montag war die Zitterpartie für Herbert Reul beendet. Da wusste der CDU-Europaparlamentarier endlich, dass er seinen 2004 errungenen Sitz in Straßburg behalten wird. "Ich hatte keine Alternativplanung", war der 56-jährige Leichlinger anschließend erleichtert.

Während bei der Wahl 2004 noch zehn CDU-Kandidaten der NRW-Landesliste den Sprung ins EU-Parlament schafften, war Reul mit Listenplatz neun diesmal der Letzte. "Aber bundesweit sind nach mir noch vier weitere reingerutscht."

Gebangt hatte Reul die ganze Nacht bis zur Feststellung des amtlichen Endergebnisses, weil er im Vorfeld den nötigen Stimmenanteil der CDU/CSU auf 39 bis 40 Prozent kalkuliert hatte. Tatsächlich kam die Union aber nur auf 37,8 Prozent. Gereicht hat es am Ende trotzdem.

Die Politik der Großen Koalition und insbesondere die Opel-Unterstützung sieht Reul als Gründe für die CDU-Einbußen an. Europäische Inhalte seien dagegen kaum zu vermitteln gewesen. "Wir kommen um eine Personalisierung und Zuspitzung der Themen nicht herum", glaubt Reul. Europa brauche mehr Streit, um interessant zu werden.

Chancenlos blieb der Rösrather Alexander Schreiber (FDP). Trotz des Erfolgs seiner Partei verpasste der 59-Jährige bei seiner Europawahlpremiere mit Platz 23 der Bundesliste den Sprung nach Straßburg. Dafür hätte er schon auf Platz zwölf liegen müssen. Auch Sebastian Hartmann (31, SPD) aus dem Rhein-Sieg-Kreis kandidierte vergeblich.