Jubiläum an alter Wirkungsstätte
Chemielaboranten, die 1967 ihren Abschluss machten, feiern nun ein Wiedersehen.
Leverkusen. Das Jahr 1967: Die Menschen waren noch nicht auf dem Mond und Deutschland nur einmal Fußball-Weltmeister — da hatten sie ihren Berufsabschluss schon in der Tasche. Jetzt trafen sich neun der ehemals 25 Absolventen, die vor 50 Jahren ihre Lehre zum Chemielaboranten erfolgreich beendet hatten, wieder. Und zwar an ihrer alten Wirkungsstätte im heutigen Ausbildungszentrum von Currenta im Chempark Leverkusen.
„Das hieß damals noch Lehrlabor und sah ganz anders aus als heute“, begrüßte Klaus-Jürgen Kehl, Leiter Laborberufe bei Currenta, die Gäste. „Als die Anfrage kam, haben wir uns natürlich sofort gerne bereit erklärt, den Ehemaligen die heutigen Arbeitsplätze für die Auszubildenden zu zeigen“, sagt Kehl.
Ilona Wille erinnert sich: „Damals gab es zwei große Säle mit den roten alten Labortischen. Vier Auszubildende von uns teilten sich einen Arbeitsplatz für Experimente. Heute sieht das alles viel moderner aus.“ Die Gäste zeigten sich beim Gang durch die verschiedenen Labore beeindruckt von der Technik, die ihnen die Ausbilder Jens Neumann und Juergen Foerges näher brachten. Knut Panskus staunte: „Das, was heute mit modernster IT-Technik aufgezeichnet und ausgewertet wird, haben wir damals alles per Hand gezeichnet. Und der Monatslohn lag bei 105 D-Mark.“
Bei einer Rundfahrt über das Chempark-Gelände gewannen die Jubilare zudem einen Eindruck von den vielfältigen Entwicklungen und Fortschritten auf dem Gelände. Einen längeren Halt machten sie in der Currenta-Zentrale. Dort bewunderten sie auch das Chempark-Modell. Es veranschaulicht im Miniatur-Format die Ansiedlungen auf dem Chemiepark-Gelände in Leverkusen und gibt einen kompakten Überblick über die Anordnung der Gebäude.
Dass sich die Ehemaligen alle wieder erkannten, lag an den regelmäßigen Treffen der Vergangenheit. „Wir kommen alle fünf Jahre zusammen und schwelgen in Erinnerungen. Der Zusammenhalt war damals wie heute klasse“, berichtet Hauptorganisator Albert Hullen. Er hat eine besondere Beziehung zum heutigen Chemiepark in Leverkusen: „Ich habe hier mein gesamtes Berufsleben von Ausbildungsbeginn im Jahr 1964 bis zu meiner Pensionierung im Jahr 2007 verbracht“, erzählt er. Dass dieser Ausbildungsjahrgang tatsächlich eine verschworene Truppe ist, bestätigt Günter Hanelt. Er reiste extra aus den USA für dieses Treffen an. „Einfach toll, einige von damals wiederzutreffen.“ Und klar: „Die alte Wirkungsstätte einmal wiederzusehen ist schon ein sehr emotionaler Moment“, sagt er.
Currenta bildet heute in über 25 naturwissenschaftlichen, technischen und kaufmännischen Ausbildungsberufen praxisnah und zukunftsorientiert aus. Zusätzlich bietet das Unternehmen kombinierte Ausbildungs- und Studiengänge an. Für 800 junge Menschen begann diesjährig der erste Schritt in die Chemie bei Currenta. Insgesamt lernen zurzeit rund 2200 Jungen und Mädchen ihren Beruf bei dem Chempark-Manager und -Betreiber.