Wie läuft es derzeit bei den Proben in Köln?
Bühne Die Reeperbahn kommt zum Gastspiel nach Köln
Köln · Sie sind die wohl berühmteste Familie auf der Reeperbahn in St. Pauli. Chronisch pleite ist der siebenköpfige Clan unter der Führung seines ebenso chronisch arbeitsscheuen Familienoberhaupts, das von allen nur Käpt’n genannt wird und das die Menschen um ihn herum stets für Herausforderungen stellt.
Nun haben „Die Königs vom Kiez“ ihre Koffer gepackt und sind für drei Monate vom Hamburger Schmidt Theater in die Kölner Volksbühne gezogen. Dort laufen aktuell die letzten Proben vor der Premiere am kommenden Freitag, 1. November. Bis zum 26. Januar ist die Musicalkomödie dann an der Aachener Straße zu sehen. Wir haben vorab mit dem Theaterchef Corny Littmann gesprochen, der die Kultproduktion vor rund zehn Jahren als Regisseur auf seine Bühne gebracht hat.
Corny Littmann: Die Proben in der Volksbühne sind schon sehr weit vorangeschritten. Jetzt geht es bei der Arbeit nur noch um Kleinigkeiten. Die Volksbühne hat sich für das Gastspiel sehr gut geeignet, da sie etwa gleich groß ist wie unser Theater an der Reeperbahn. Der Saal verfügt über eine ähnliche Atmosphäre wie unser Haus. Ich finde die Volksbühne spannend, da sie ein traditionelles, historisch gewachsenes Haus ist, in dem der Geist von Willy Millowitsch noch spürbar ist.
Wie gefällt Ihnen die direkte Umgebung an der Aachener Straße?
Littmann: Ich war überrascht, wie viele verschiedene Lokale und wie viel Leben es hier rund um die Volksbühne gibt. Ich war schon ein paar Mal im israelischen Restaurant Nish Nush gegenüber, wo man sehr gut essen kann. Im Café im Bauturm trinke ich ab und zu gerne mein Glas Rotwein. Insgesamt sind wir sehr gut in Köln angekommen und lieben dieses lebendige Viertel.
Wird es beim Hamburger Stück Veränderungen für das Kölner Gastspiel geben?
Littmann: Es gibt nur ganz wenige, kleinere Anpassungen, aber das sind nur Randbemerkungen. Das Stück bleibt auf der Reeperbahn zu Hause und so ist diese zu Gast in Köln. Es hat sich nicht angeboten, kölsche Schauplätze anzubauen oder FC St. Pauli gegen den Kölner FC einzutauschen.
Wie ist die Idee zum Export der Königs entstanden?
Littmann: Das Stück feiert seit über zehn Jahren an der Reeperbahn große Erfolge und hatte schon mehr als 400.000 Besucher. Da hat es sich angeboten, einmal ein Gastspiel zu wagen. Und die Königs passen meiner Meinung nach sehr gut nach Köln. Wir hoffen nun darauf, dass die Kölner den gleichen Humor haben wie die Hamburger. Und es ist nicht die erste Produktion, mit der wir auf Reisen gehen. So war unsere „Weihnachtsbäckerei“ bereits in Duisburg, Bremen und Berlin zu Gast. Außerdem gab es in der Vergangenheit Hamburger Stücke wie die „Große Freiheit Nr. 7“ mit Freddy Quinn, die bundesweit erfolgreich auf Tour waren. Auch Stücke des Ohnsorg-Theaters waren schon im Kölner Millowitsch-Theater zu Gast.
Wie gut kannten Sie Köln vor diesem Gastspiel?
Littmann: Ich war schon oft in Köln, zum Beispiel in der Filmdose bei Wally Bockmayer, Dirk Bach und Hella von Sinnen. Ich hoffe, dass ich dieses Mal die Gelegenheit haben werde, mir etwas Neues in Köln anschauen zu können.
Gibt es beim Ensemble und beim Bühnenbild große Veränderungen?
Littmann: Die Rolle des Käpt’ns übernimmt bei den meisten Vorstellungen Götz Fuhrmann. Ansonsten sind alle Rollen wie üblich doppelt besetzt, denn jede Vorstellung soll auch wie angekündigt stattfinden. Das ist uns in Hamburg seit 35 Jahren gelungen. Das Bühnenbild haben wir komplett neu gebaut, da die Bühne hier in Köln etwas kleiner ist. Eine große Rolle spielt auch in Köln die Musik im Stück, die vom Komponisten Martin Lingnau und vom Texter Heiko Wohlgemuth stammt. Das ist ein Markenzeichen unseres Theaters.
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