Musical: Burg und Altar als Kulisse
Der Jugendchor von St. Laurentius führte in der Liebfrauenkirche das Stück „Elisabeth von Thüringen“ auf.
Burscheid. "So eine volle Kirche gibt’s eigentlich nur an Weihnachten." Pfarrer Markus Höyng fand passende Worte für die Anerkennung, die die katholische Gemeinde dem Jugendchor entgegenbrachte. Der hatte sieben Monate für das Musical Elisabeth von Thüringen geprobt.
Elisabeth hatte Komponist Peter Janssens folgende Passage zugeschrieben: "Was soll ich mit seinen Knochen, etwa eure Suppe Kochen?" Struminski brachte ihn mit einem so ernsthaft vorwurfsvollen Tonfall, dass das Publikum abermals laut lachte.
In den Herbstferien hatte Chorleiterin Anja Dewey ganze Tage mit den Jugendlichen in der Kirche geprobt. Die Begeisterung für das Stück musste sie bei ihren Schützlingen aber anfangs erst wecken, erzählte sie rückblickend: "Irgendwann haben dann doch alle ihren Text gelernt," sagte sie augenzwinkernd. Für ihre Geduld bekam sie von ihren Schützlingen daher einen Blumenstrauß.
Rote Rosen und Brot verschenkten die Jugendlichen am Schluss an die Zuhörer, ein Symbol für den mildtätigen Glauben der Hauptfigur Elisabeth. "Toll", "das hat sich gelohnt" und "richtig schön", lobten die Zuhörer nach der Aufführung.
Handlungsrahmen Im Jahre 1207 Wurde Elisabeth als Tochter des ungarischen Königspaares geboren. Durch Heirat mit Ludwig IV, wurde sie Landgräfin von Thüringen. Die Mutter von vier Kindern wird nach nur wenigen Ehejahren Witwe. Ludwig stirbt 1227 während eines Kreuzzuges. Elisabeth wendet sich dem zu der Zeit neu aufkommenden Franziskanerorden zu, dessen Ideal das Leben in Armut um Christi willen ist. Sie kümmert sich um die Ärmsten der Gesellschaft. Als Witwe wird sie von Familie ihres Mannes bedrängt ein standesgemäßes Leben zu führen. Sie entscheidet sich dagegen und verlässt den Fürstenhof, um in Armut zu leben.1228 setzt Elisabeth eine Abfindung, die sie als Witwe erhalten hat, ein, um in Marburg ein Hospital zu gründen. Im Jahr 1235 spricht sie Papst Gregor IX. heilig. Marburg wird zum Zentrum der Verehrung der heiligen Elisabeth.
2007 wird ihr 800. Geburtstages besonders in Deutschland und Ungarn gefeiert. Ihr Gedenktag ist der 19. November.