Politisches Signal soll zum Einlenken bewegen
Ganztagshauptschule: Die Kritik an der Schulkonferenz hält an. Die Politik will die Ablehnung nicht einfach hinnehmen.
Burscheid. Das Unverständnis der Kommunalpolitik für die Haltung der Hauptschule geht quer durch alle politischen Parteien. Nach CDU und UWG kritisierten gestern auch SPD, FDP und Grüne die Entscheidung der Schulkonferenz gegen die Ganztagsschule. Der Vorsitzende der Schulpflegschaft verteidigt dagegen das Votum.
"Wir bedauern, dass kein Konsens gefunden wurde", sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Dieter Müller. Die Haltung der Schulkonferenz sei "nicht nachvollziehbar". Müller hält ein Einlenken des Gremiums für erforderlich, kritisiert aber auch die zurückgeschraubte Förderung des Landes als "falsches Signal".
Auch Anne Marie Frese (FDP) will im Schulausschuss (Beginn: Dienstag, 17 Uhr im Haus der Kunst) anregen zu prüfen, "ob die Schulkonferenz ihren Beschluss revidieren kann". Er verbaue die Chancen der künftigen Schülergenerationen. Das sei ein Affront gegenüber den Kindern und der Schulleitung, die die Ganztagsschule befürwortet. Auch Harald Wolfert (Grüne) bezeichnete die Entscheidung als "traurig".
Beigeordneter Stefan Caplan erklärte am Montag, entgegen der ursprünglichen Absicht, die Vorlage nach dem negativen Veto der Schule zurückzuziehen, wolle die Verwaltung das Thema trotzdem heute im Ausschuss und Rat zur Abstimmung stellen. Die Verwaltung sei weiter der Überzeugung, eine tragfähige Alternative zu präsentieren.