Neues Gemeindezentrum soll allen offenstehen
Am Sonntag feiert die Freikirchliche Gemeinde ihre neuen Räume in der Weiherstraße.
Burscheid. Vier Jahre beschäftigt die Idee eines neuen Gemeindezentrums schon die Gedankenwelt in der Freikirchlichen evangelischen Gemeinde Burscheid. Seit drei Jahren ist man mit der konkreten Planung, dem Grundstückskauf, Sanierung und Neubau beschäftigt. Eine gewaltige Herausforderung für die 86 Gemeindemitglieder. Am Sonntag ist das Ziel erreicht — mit der offiziellen Einweihung der Räume in der Weiherstraße.
Der Festgottesdienst ist der Schlusspunkt einer Annäherung in Etappen. Schon zum 1. März musste der bisherige Standort in der Höhestraße (heute Piano Pyschny) aufgegeben werden. Da war der Neubau noch ein Provisorium. Die Gottesdienste wurden zunächst in den Jugendbereich verlagert.
Im April eröffnete dann im Souterrain die Tagespflege des Diakonischen Werks Bethanien mit 14 Plätzen. Ein halbes Jahr später liegt die Auslastung nach Angaben von Leiter Marc Fischer bei 41 Prozent. Die Tagespflege als Mieter der Gemeinde nutzt die räumliche Nähe. Es gibt eine monatliche Andacht; mitunter sind die Tagesgäste auch mal an der Tischtennisplatte im Jugendbereich anzutreffen.
Der Jugendbereich ist auch der einzige Teil des Gebäudes, der zur offiziellen Einweihung noch nicht fertiggestellt ist, weil er bis vor einem Monat noch als Gottesdienststätte diente. Erst seit dem 24. August ist der neue Gottesdienstsaal in Benutzung.
Dankbarkeit ist ein Wort, das Pastor Lukas Schülbe mit Blick auf die bevorstehende Einweihung mehrfach im Munde führt. Dankbarkeit aber auch im Rückblick, dass die Gemeinde vor Reibereien zur Ausgestaltung des Bauprojekts verschont blieb. „Das Hauptverdienst dafür lag beim Bauausschuss, der Gott sei Dank aus sehr unterschiedlichen Gemeindemitgliedern besteht und daher auch ganz viel Diskussionsarbeit geleistet hat.“
Ein 1,8-Millionen-Euro-Projekt hat die Gemeinde auf diese Weise geschultert, davon alleine 250 000 Euro in Form von Eigenleistungen. Der Verkauf des Gebäudes Höhestraße, Förderungen für die Denkmalsanierung, die Vermietung an die Tagespflege und Eigenmittel waren weitere Bausteine der Finanzierung.
Jetzt soll das Haus auch mit Leben gefüllt werden — und zwar nicht nur mit dem gemeindeeigenen. „Mehrweg“ ist die Einweihung überschrieben. Wege sollen sich hier kreuzen. Man wolle „keine Sackgasse für Lebensentwürfe“, sagt Schülbe, sondern Offenheit für die unterschiedlichsten Gäste aus dem Stadtleben. Auch eine Anmietung der Räume ist möglich. Ansprechpartner sind Lukas Schülbe (Telefon 4 99 09 38) oder Architekt Michael Koppetsch.