Rosenmontag: Mit der Rakete ab in den jecken Himmel

Tiger, Playboyhasen, Eisbären, Schmetterlinge: Gestern hat sich alles auf den Weg nach Blecher gemacht. 25 Gruppen ziehen diesmal bis nach Glöbusch. Darunter vier Musikteams, eins weniger als im letzten Jahr, und fünf richtig große Wagen.

Blecher. "Wir sind wieder hier in meinem Revier", ruft Bauer Max überschwenglich vom Wagen des Kinderdreigestirns und streckt seine Arme in die Luft. Gleich geht es los. "Nur noch acht Minuten", dröhnt es aus den Lautsprechern. Und dann ist ganz Blecher wieder in närrischer Bewegung.

25 Gruppen ziehen diesmal bis nach Glöbusch. Darunter vier Musikteams, eins weniger als im letzten Jahr, und fünf richtig große Wagen. Neu dabei ist unter anderem eine vierköpfige Mannschaft der "Karnevalsfreunde Burscheid". Die sind im Pinguinkostüm auf der Suche nach Schnee. "Wir haben uns erst vor vier Tagen angemeldet", ist Peter Tillmanns stolz auf seinen Südpol-Karren, auf dem er eine grüne Wiese voll Sonnenblumen durch die bunt verkleidete Menschenmenge schiebt.

Da haben Jenny (14) und Cindy (12) schon mehr Erfahrung: Zum achten Mal tanzen sie mit den "Bergischen Spatzen" über den Umzug. "Ein bisschen unangenehm ist es nur, wenn einen jemand sieht, den man kennt", sagt Pia (14). Ansonsten gehe aber nichts übers Tanzen, findet Chantal (13).

Das absolute Highlight des Zugs: die silberne Rakete von "Blecher Pänz und jecke Familien". Da vergisst selbst Kamellefängerin Katharina (7) für einige Sekunden, "Helau" zu rufen. Katharinas Mutter ist vom Zug begeistert: "Der ist gut für Kinder, weil es nicht so viele große Wagen gibt."

Klaus Gronenborn gefällt außerdem, dass alles so familiär ist. Er ist als Schlebuscher jecker Schütze auf dem Obelix-Wagen unterwegs. "Mit dem haben wir den ersten Preis unter den Schlebuscher Wagen gewonnen", ist Wagenbauer Manni Goth stolz. Drei Monate hat er gesägt und geleimt.

Hoch hinaus wollen auch die Turner des TV Blecher. Auf einem Trampolin hüpft eine Teufelin ununterbrochen auf und ab. Viel Politisches ist in diesmal nicht auf Rädern unterwegs. "Der Kreisverkehr ist wahrscheinlich erst im nächsten Jahr dabei. Der kam zu plötzlich", meint der stellvertretende Zugleiter Uwe Manz.

Politisch hin oder her. "Man ist danach auf jeden Fall kaputt", sagt Florian (7), der mit dem "Bergischen Eintopf" als Zwerg durch die Gegend läuft und Zwiebeln mit Salatköpfen verteilt. Und nicht nur das sondern auch traurig ist Prizessin Ariana: "Schade, dass jetzt alles vorbei ist." Aber es geht ja noch weiter im Glöbuscher Festzelt. "After-Zug-Party", nennt das Uwe Manz. Allerdings plichtet ihm Michael (7) bei: "Dann haben die die ganze Woche so einen Kopf."