Wahlhilfe aus Düsseldorf für Bundestagswahl 2024 Forscher hoffen auf Rekord-Teilnahme bei Wahl-O-Mat
Düsseldorf · Am 6. Februar geht die Entscheidungshilfe zur vorgezogenen Bundestagswahl online. Dass das klappt, liegt auch am Einsatz eines Forscherteams der Heine-Uni.
Die vorgezogene Bundestagswahl am 23. Februar hat auch die Heinrich-Heine-Universität (HHU) in Düsseldorf vor große Herausforderungen gestellt. Seit 2002 wird die Wahlentscheidungshilfe wissenschaftlich von der HHU begleitet. Trotz der Kürze der Zeit war für alle Beteiligten klar, dass die Plattform auch bei der anstehenden Wahl einsatzbereit sein soll. „Rund die Hälfte aller deutschen Wahlberechtigten gibt an, den Wahl-O-Mat schon einmal verwendet zu haben, und noch mehr kennen das Tool. Damit war klar, dass das Angebot zur politischen Information – trotz vorgezogener Neuwahlen – nicht fehlen darf“, sagt Stefan Marschall, Leiter der Wahl-O-Mat-Forschungsteam an der HHU.
In der Hälfte der sonst üblichen Zeit seien Wahlprogramme und deren Entwürfe gelesen, die möglichen Thesen erarbeitet und von den Parteien beantwortet worden. „Bereits vor dem offiziellen Scheitern der Vertrauensfrage mussten die Planungen und Vorbereitungen starten. Alle Prozesse wurden verkürzt. Puffer, mit denen wir sonst arbeiten, wurden gestrichen“, sagt Daniel Hagemann, Mitarbeiter des Wahl-O-Mat-Forschungsteams. Damit das funktionieren konnte, mussten alle an einem Strang ziehen: die Teilnehmenden der Workshops, die Bundeszentrale für politische Bildung als Betreiber des Wahl-O-Mat, das Team an der HHU und eben auch die bei der Wahl antretenden Parteien selbst.
Nun ist man an der Universität stolz, seinen Part für die Wahlentscheidungshilfe geleistet zu haben. Inzwischen stehen demnach die 38 Thesen für den Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl 2025 fest, die vorab natürlich aber nicht bekannt gegeben werden. Das Tool wird ab Donnerstag, 6. Februar, gegen Mittag unter www.wahl-o-mat.de verfügbar sein. Das wird dann der siebte Einsatz des Wahl-O-Mat bei einer Bundestagswahl sein. Das Forschungsteam erhofft sich, dass das bis heute bestehende Rekordergebnis von der vergangenen Wahl 2021 mit knapp mehr als 21 Millionen Nutzungen übertroffen wird. Das dürfte allerdings auch aus Zeitgründen schwer zu schaffen sein, denn dieses Mal kann der Wahl-O-Mat erst rund zwei Wochen vor der Wahl starten.
Der Wahl-O-Mat funktioniert nach dem Frage-und-Antwort-Prinzip. Er zeigt, welche zu einer Wahl zugelassene Partei der eigenen politischen Position am nächsten steht. 38 Thesen können mit „stimme zu“, „stimme nicht zu“, „neutral“ oder „These überspringen“ beantwortet werden – alle zur Wahl zugelassenen Parteien können sich am Wahl-O-Mat beteiligen. Auf diese Weise können die Nutzer beziehungsweise Wähler ihre Antworten mit denen der Parteien abgleichen. Der Wahl-O-Mat errechnet dann den Grad der persönlichen Übereinstimmung mit den ausgewählten Parteien.