Ausflugsziel Niederrhein Was Touristen in den Kreis Viersen lockt

<irwordspace style="word-spacing -0075em;"><irglyphscale style="font-stretch 97%;">Kreis Viersen</irglyphscale></irwordspace> · Nach dem Ende der Pandemie kommen wieder mehr Gäste an den Niederrhein. Ein neues System beim Verleih der grünen Niederrhein-Räder soll es ab April Touristen leichter machen, die Region per Rad zu erkunden.

Der in der Region beliebte Niersradwanderweg verläuft im Kreis Viersen von Neersen bis Grefrath.

Foto: Marc Schütz

Eine Shopping-Tour durch die Kempener Altstadt, ein Bummel durch den historischen Brüggener Ortskern, eine Wanderung durch das Elmpter Schwalmbruch oder eine Radtour durch die blühenden Apfelplantagen in St. Tönis: Wer etwas unternehmen möchte, hat im Kreis Viersen viele Möglichkeiten. Das wissen nicht nur Einheimische, sondern auch Touristen und Tagungsgäste zu schätzen, die im Durchschnitt etwa drei Nächte hier verbringen.

Der Slogan „Niederrhein – so gut, so weit“ bringe es auf den Punkt, sagt Martina Baumgärtner, Geschäftsführer der Niederrhein Tourismus GmbH, in der sich die Kreise Heinsberg, Kleve, Viersen und Wesel zusammengeschlossen haben: „Die Menschen sehnen sich nach Freiraum und Weite, und das finden sie hier sehr gut vor. Egal ob sie mit dem Wohnmobil anreisen, eine Ferienwohnung mieten oder in einem Hotel übernachten. Hier kann man sehr gut die Seele baumeln lassen.“

Im November gab es 4,8 Prozent mehr Übernachtungen als im Vorjahr

Entsprechend zufrieden blickt Baumgärtner auch auf die Zahl der Übernachtungen. Diese habe sich seit dem Ende der Pandemie wieder gut entwickelt, so die Geschäftsführerin der Niederrhein Tourismus. Insgesamt wurden bis November 2024 rund 2,2 Millionen Übernachtungen im Geschäftsgebiet der Niederrhein Tourismus gezählt, davon rund 366 000 im Kreis Viersen. Das waren 0,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Allein im November wurden im Kreis Viersen rund 28 500 Übernachtungen registriert, das waren 4,8 Prozent mehr als im Jahr zuvor. „Eine gute Entwicklung für den Kreis Viersen“, fasst Baumgärtner zusammen. Mit rund 2,4 Millionen Übernachtungen war 2023 bislang das beste Jahr im Geschäftsgebiet der Niederrhein Tourismus seit der Gründung. Noch liegen die Gesamtzahlen für 2024 nicht vor, die Auswertung für Dezember fehlt noch. Doch 2024 wird 2023 wohl nicht toppen – es regnete zu oft, „das spielt durchaus eine Rolle“, sagt Baumgärtner, „wir sind auch eine Outdoorregion.“

Neben den Übernachtungsgästen, zu denen neben Touristen auch Teilnehmer von Tagungen gezählt werden, registriert die Niederrhein Tourismus in der Region auch zahlreiche Tagestouristen, die für Ausflüge, Radtouren, einen Bummel oder zu bestimmten Veranstaltungen an den Niederrhein kommen. „Unter ihnen sind sehr viele Niederländer, aber zum Beispiel auch Menschen aus dem Ruhrgebiet, die mit dem Auto anreisen und die Fahrräder auf dem Dach haben“, sagt Baumgärtner.

Nach fast einem Jahr ist die neue Tourist-Information in Kempen frisch eingerichtet. Der Standort wäre optimal für den Verleih von Niederrhein-Rädern, meint die Niederrhein-Tourismus-Geschäftsführerin Martina Baumgärtner.

Foto: Birgitta Ronge

Um es Touristen oder Tagungsgästen künftig noch leichter zu machen, die Region per Rad zu erkunden, setzt die Niederrhein Tourismus für den Fahrradverleih bald ein neues System ein. Aktuell werden die grünen Niederrhein-Räder, von denen bislang rund 300 Exemplare, klassisch oder mit E-Antrieb, zur Verfügung stehen, mit digitalen Schlössern ausgestattet und an eine App angeschlossen. Ab 1. April sollen Ausflügler, die die Räder nutzen wollen, sie dann unkompliziert per Smartphone ausleihen, entsperren und zurückgeben können.

Das soll auch zur Entlastung der Betriebe beitragen, die als Verleihstation fungieren, darunter etwa Hotels, Ausflugsziele oder Tourist-Informationen. Denn durch die digitale Umrüstung muss nicht mehr permanent ein Mitarbeiter vor Ort sein, um ein Rad an einen Touristen zu übergeben oder das Gefährt zurückzunehmen. Durch die Umrüstung soll es so auch möglich sein, weitere Betriebe für den Verleih hinzuzugewinnen, so Baumgärtner.

Aktuell gibt es 30 Verleihstationen im Geschäftsgebiet, im Kreis Viersen können die Räder beispielsweise bei Hammans Freizeit in Süchteln oder an der Burg Brüggen ausgeliehen werden. Im östlichen Teil des Kreises Viersen, also in Grefrath, Kempen, Tönisvorst und Willich, gibt es noch keine Verleihstation, doch das soll sich ändern. Nach fast einem Jahr ist in Kempen die neue Tourist-Info im Klosterhof-Komplex nun endlich eingerichtet, „sie wäre ein optimaler Ort für den Verleih der Niederrhein-Räder“, sagt Baumgärtner. Auch die Stadt Willich habe Interesse bekundet, man sei in Gesprächen.